(spr. déww'nschir, kurz
Devon),
[* 2]
Grafschaft im südwestlichen
England, zwischen dem
Kanal
[* 3] von
Bristol und dem
EnglischenKanal gelegen, östlich von den
GrafschaftenDorset und
Somerset, westlich von
Cornwallis begrenzt, umfaßt
einen Flächenraum von 6698 qkm (121,6 QM.). Die
Küsten sind im allgemeinen steil, und die Oberfläche des
Bodens ist sehr
mannigfaltig gestaltet. Im westlichen Teil nimmt das aus
Granit bestehende wüsteTafellandDartmoor Forest
(s. d.) mit seinen
Sümpfen und Moorstrecken eine Oberfläche von 500 qkm ein und erreicht im Yeo Tor eine
Höhe von 633 m.
Im N. erstreckt sich von
Somerset aus der aus devonischem
Kalkstein bestehende
Exmoor Forest (s. d.) in die
Grafschaft, und im
O. steigen die
BlackDowns zu einer
Höhe von 220
m an. Mit Ausnahme der genannten Landstriche, welche sich
nur zur
Weide
[* 4] eignen, ist das Land fruchtbar, namentlich in den
Thälern.
Die
Mehrzahl der zahlreichen
Flüsse
[* 5] ergießt sich nach
S. in den
EnglischenKanal (so Tamer,
Avon, Dart, Teign,
Ex); nur Taw und
Torridge fließen in nordwestlicher
Richtung in die große, aber seichte Barnstapler
Bai. Die Südküste
ist reich an
guten Häfen, darunter vornehmlich der
Plymouthsund (s. d.). Das
Klima
[* 6] ist mild und feucht und günstiger für
Viehzucht
[* 7] als für
Ackerbau. Die
Bevölkerung
[* 8] zählte 1881: 603,595 Einw., von welchen mehr als die Hälfte in
Städten wohnt.
oder
Devon, engl. Adelstitel, der, seit
Heinrich I. bestehend, 1335 von dem
Haus Redvers auf das
HausCourtenay
überging, das seit
Heinrich II. in
England ansässig war.ThomasCourtenay, sechster
Graf von Devonshire, wurde in der
Schlacht von Tewton
gefangen und 1461 enthauptet;EdwardCourtenay, der 1485
Graf von Devonshire wurde, zeichnete sich unter
Heinrich
VII. aus; dessen Sohn
William heiratete die
Prinzessin Katharine, jüngste Tochter
Eduards IV., und spielte unter
Heinrich VIII.
eine
Rolle ebenso wie sein Sohn
Henry, der nach vielen Gunstbezeigungen von seiten
Heinrichs VIII. 1538 in
Ungnade fiel und 1539 hingerichtet
wurde.
legte er die Oberkammerherrnstelle nieder und starb in Spaa. Sein ältester Sohn, William, fünfter Herzog von Devonshire, geb.
1748, wurde 1766 Großschatzmeister von Irland und stand, wie seine ganze Familie, auf seiten der Opposition gegen die irische
Politik des Hofs. Er starb Seine erste Gemahlin, Georgiana Cavendish, Herzogin von Devonshire, die Tochter
des GrafenJohnSpencer, geb. glänzte ebensosehr durch Schönheit und Liebenswürdigkeit wie durch Geist und poetisches
Talent und beteiligte sich lebhaft an den politischen Angelegenheiten.
Sie starb Seine zweite Gemahlin, Elisabeth Hervey, Tochter des vierten Grafen von Bristol und
Witwe von JohnThomasFoster, gewann seit ihrer Vermählung mit dem Herzog von Devonshire großen Einfluß auf die politischen Angelegenheiten
und wandte sich nach dem Tod ihres Gemahls 1815 nach Rom,
[* 19] wo ihr Haus der Sammelplatz vieler ausgezeichneter Künstler und Gelehrten
ward. Auf ihre Veranlassung wurden auf dem Forum
[* 20] romanum die Säulen des
[* 21] Phokas aufgedeckt und erschienen
Annibale Caros Übersetzung der »Äneide« des Vergil mit ausgezeichneten Kupferstichen in 150 Exemplaren (1818, 2 Bde.) sowie
die Illustrationen der fünften Satire des Horaz (Parma
[* 22] 1818) und ein Gedicht ihrer Freundin Georgiana (Rom 1816) im Druck.