Devon
,
[* 3] engl.
Grafschaft, s.
Devonshire. –
Über Devon
im geologischen
Sinne s.
Devonische Formation.
Devon
511 Wörter, 3'388 Zeichen
Devon,
[* 3] engl.
Grafschaft, s.
Devonshire. –
Über Devon
im geologischen
Sinne s.
Devonische Formation.
Devon
[* 3] (spr. deww'n) oder
Devonshire, ein seit
Heinrich I. in mehrern engl. Geschlechtern erblicher Grafentitel. (Vgl.
Devonshire,
Grafen- und Herzogswürde.) Der erste
Graf von war Richard de Redvers, zu Anfang des 12. Jahrh.,
dessen Enkelin Hawise sich mit Reginald de Courtenay,
Abkömmling der alten franz. Familie dieses
Namens, vermählte und den
Grafentitel auf ihren Gatten übertrug. Im
Rosenkrieg wurde
Thomas, der sechste
Graf von Devon
, 1466 hingerichtet; sein
Bruder und
Nachfolger, John, fiel bei
Tewkesbury.
Die Familie ward geächtet und aller ihrer
Titel und
Güter für verlustig erklärt. Nach der
Schlacht von
Bosworth (1485) ernannte
jedoch
Heinrich VII. den aus einer Seitenlinie stammenden Edward Courtenay zum
Grafen von Devon.
Dieser verteidigte glücklich
Exeter gegen den Prätendenten Perkin Warbeck und starb 1509. Sein Sohn, William von Courtenay,
Graf von
Devon
, der bei Exeter mitfocht, hatte Eduards IV. jüngste Tochter Katharine zur Gattin. Sein Sohn, Henry von Courtenay,
Graf von Devon
, 1525 zum
Grafen von Exeter erhoben, war ein Günstling
Heinrichs VIII. und beteiligte sich an
¶
232 vielen Staatshandlungen. Wegen Verdachts verräterischer Umtriebe wurde er verhaftet und hingerichtet. Sein einziger
Sohn Edward hatte als zwölfjähriger Knabe die Kerkerhaft seines Vaters teilen müssen und wurde erst nach fünfzehnjähriger
Gefangenschaft bei der Thronbesteigung Marias I. (1553) befreit. Sofort erhielt er auch den Titel eines Grafen
von Devon
wieder. Ihm wurden sogar Aussichten auf die Hand
[* 5] der Königin gemacht, die aber mit deren Vermählung mit Philipp Il.
von Spanien
[* 6] zerfielen. In Wyatts Empörung verwickelt, wurde Devon
1554 eingekerkert, 1555 freigelassen, aber des
Landes verwiesen. Er starb plötzlich zu Padua
[* 7] Sept. 1556. Mit ihm erlosch die gräfl.
Würde in der Familie Courtenay für nahezu 300 Jahre. Das Geschlecht selbst wurde fortgesetzt durch einen weitläufigen
Verwandten des letzten Grafen, und ein Nachkomme von ihm, William, wurde 1762 zum Viscount Courtenay ernannt. Nachdem sich
aus dem von Maria unterm an Edward Courtenay verliehenen Patent ergeben hatte, daß die Würde
eines Grafen von Devon
auch auf die Kollateralerben in männlicher Linie ausgedehnt worden war, setzte das Oberhaus die
Familie Courtenay in ihre alte Würde wieder ein.
Graf William Reginald, geb. saß seit 1841 für South-Devon im Unterhause, war Kanzler des Herzogtums
Lancaster und Präsident der Armenverwaltung und folgte seinem Vater 1859 in der Peerage. Er starb 1883. Ihm folgte Edward
Baldwin Courtenay, zwölfter Graf Devon
, geb. 1836, gest. Jetziger Träger
[* 8] des Titels ist Henry Hugh Courtenay, dreizehnter
Graf Devon
, geb. 1811. Beim Erlöschen der Würde in der Familie Courtenay war der Titel eines Grafen von Devon
auf
Charles Blount, achten Lord Mountjoy, übertragen worden. Dieser, geb. 1563, ein Günstling der
Elisabeth, kämpfte in den Niederlanden, der Bretagne, gegen die Armada, besonders in Irland. Er stand dem Grafen Essex nahe und
wurde trotzdem 1600 zu dessen Nachfolger in Irland bestimmt, hatte Erfolg und wurde von Jakob I. zum Lord-Lieutenant
und 1604 zum Grafen von Devon. Erhoben. Er starb schon 1606 ohne legitime Söhne.