Deutsch
-sociale
antisemitische
Partei
nennt sich seit 1889 der eine, sich enger an die Konservativen
anlehnende Zweig der antisemit. Partei
(s.
Antisemitismus) in
Deutschland,
[* 2] der unter der
Führung von Liebermann von Sonnenberg
steht, während die mehr demokratische
Deutsche Reformpartei
[* 3] von Dr. Boeckel geleitet wird. Ihr Programm fordert: Aufhebung
der Gleichberechtigung und
Stellung der in
Deutschland lebenden
Juden unter ein besonderes
Fremdenrecht,
Verbot der Einwanderung fremder
Juden, möglichste Verstaatlichung der öffentlichen Verkehrseinrichtungen, des Inseratenwesens
und aller Versicherungsanstalten, progressive Einkommen- und Erbschaftssteuer,
Beschränkung der
Gewerbefreiheit, Verbot des
Terminhandels in Getreide,
[* 4] Einführung eines Heimstättengesetzes, Maximalarbeitstag nach der Eigenart der einzelnen
Betriebe. Im
Reichstag hat die P. 3 Mitglieder; ihr offizielles Partei
organ ist die Wochenschrift «Deutsch
-sociale
Blätter»
(Leipzig);
[* 5] von Tageszeitungen vertreten ihre
Ansichten die «Staatsbürgerzeitung»
(Berlin),
[* 6]
«Deutsche
Wacht»
(Dresden),
[* 7]
«Hannoversche Post» (Hannover) [* 8] u. a.