Titel
Deutsche
[* 2] Litteratur
(1885 - 90). Die in der
Entwickelung der deutschen Litteratur
schon mehrmals erlebte
Thatsache,
daß irgend ein
Programm lärmend als das
Evangelium der Zukunft verkündet ward, während die eigentliche
poetische Schöpferkraft seitab von oder im geraden
Gegensatz zu diesem
Programm sich bethätigt, scheint sich nach gewissen
Erfahrungen der letzten fünf Jahre wieder einmal erneuern zu wollen. Wie am Eingang dieses
Jahrhunderts die anspruchsvolle
Kritik der jungen
Romantik jede nicht romantische
Produktion für unzulässig und veraltet erklärte (während
doch
Schillers Hauptdramen,
Jean
Pauls bedeutendste
Romane,
Hebels alemannische
Lieder und
Erzählungen erst geschaffen wurden),
wie um 1830 die jungdeutsche
Schule die
Ablösung der
Dichtung durch den
»Kultus der
Prosa«, die ausschließliche Geltung der
tendenziösen Halbpublizistik oder doch der Heineschen
Negation verkündete (während die eigentlich schöpferischen
Talente sich der künstlerischen
Formen für die
Darstellung des
Lebens nach wie vor bedienten und schließlich selbst die Jungdeutschen
zwangen, in den Weg der angeblich überwundenen einzulenken), wie nach 1840 das Alleinrecht der politischen
Lyrik behauptet,
jede nicht politisch gefärbte
Schöpfung als totgeboren bezeichnet wurde (während man wenige Jahre später
zugeben mußte, daß die wenigen bleibenden
Schöpfungen des Jahrzehnts der politischen
Lyrik eben nicht angehört hatten):
so entfaltet sich auch in der unmittelbaren Gegenwart die deutsche
schöne Litteratur
und ihr
Publikum, wenig berührt von der
mit so großem
Geräusch in
Szene gesetzten
Bewegung, welche die Zukunft der Litteratur
dem sogen.
Naturalismus
zuspricht.
Mußte schon die Wiederholung des Vorganges, daß eine kleine Gruppe von Schriftstellern sich im ausschließlichen Besitz der lebens- und gestaltungskräftigen Anschauung wähnt, während das Leben selbst mit der Unerschöpflichkeit, der Fülle und Vielseitigkeit seiner Erscheinungen ihrer tendenziös engen Begriffe spottet, Mißtrauen erregen, richtete die Polemik, die von der angeblich naturalistischen Schule gegen alle Dichter andrer Richtung geführt ward und wird, durch ihre Maßlosigkeit und Einseitigkeit sich selbst, so gelang es auch den Talenten der »naturalistischen Schule« selbst nur in beschränktem Maß, durch ihre Lebensauffassung und Darstellung ¶
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zu interessieren. Die stärksten Beweise für die gestaltende, poetisch offenbarende Kraft
[* 4] naturalistischer Lebensdarstellung
wurden und werden bis zur Stunde nicht deutschen
, sondern ausländischen Schriftstellern entnommen, und grundverschiedene
Begabungen: Flaubert und Daudet, Zola, die Goncourts, de Bourget und eine Reihe andrer Franzosen, Turgenjew und Dostojewskij, die
Norweger Ibsen und Kielland werden als Anreger und Propheten einer Lebensdarstellung genannt, die an Stelle
der Phantasie die Beobachtung, an Stelle der seitherigen Welt- und Menschenanschauung eine neue, angeblich naturwissenschaftliche
sehen und die großen Erkenntnisse der modernen Wissenschaft auf die Darstellung anwenden will.
Die Vorkämpfer dieser jüngsten Schule trennen sich freilich schon dadurch wieder voneinander, daß die
einen eine Erneuerung der abgelebten und schal gewordenen Poesie verheißen, während die andern den Ersatz der Poesie durch
eine lebenschildernde Litteratur
, die wissenschaftliches Gewicht und wissenschaftliche Zuverlässigkeit besitzen werde, als
das Endziel der Bewegung bezeichnen. Noch ganz abgesehen von den Leistungen und der möglichen Entwickelungsfähigkeit der
Talente, die sich mehr oder minder zu diesem Programm bekannt haben, entbehrt das Programm selbst, das eine
große Umwälzung und Erneuerung der deutschen Litteratur
ankündigt, der wünschenswerten Klarheit.
Das Mißverhältnis zwischen den Ansprüchen und Selbstschätzungen der modernsten deutschen
Poeten und ihren thatsächlichen
schöpferischen Leistungen erwies sich im verflossenen Jahrfünft denn auch so stark, daß das Publikum
in eine Art unbehaglicher Verwirrung gesetzt ward und zum Teil nicht einmal wußte und ahnte, worin denn nun das Neue und
Außerordentliche des Dargebotenen liegen solle. Die Bevorzugung gewisser Themen des Geschlechtslebens, eine rücksichtslose
Brutalität wirkten derart abstoßend, daß im Schoß der naturalistischen Schule selbst alsbald Kämpfe
entstanden, weil man zwar darüber einig war, daß der »heuchlerischen Prüderie«
und der »großen Gesellschaftslüge« Krieg bis aufs Messer
[* 5] angekündigt werden müsse, aber keineswegs alle Genossen der Richtung
das natürliche Schamgefühl und das Taktgefühl verleugnen mochten, das in andern Zeiten auch die naturwüchsigsten Talente
bewährt haben.
Als Vertreter des Naturalismus traten Hermann Heiberg (Novellen; die Romane »Die goldene Schlange«, [* 6] »Apotheker Heinrich«, »Ausgetobt«),
Karl Bleibtreu, der eigentliche Heißsporn unter den jüngsten (mit halbnovellistischen Schlachtbildern, mit Gedichten und Dramen, dem Roman »Größenwahn«),
M. G. Conrad (mit den Novellen »Totentanz der Liebe«, den Romanen »Was die Isar rauscht« und »Die klugen Jungfrauen«),
Deutsche
von Liliencron (Gedichte, »Eine Sommerschlacht«, Novellen), Hermann
Friederichs, Karl Henckell, Konrad Alberti, Hermann Conradi etc. hervor, deren Werke sich gutenteils sowohl der genießenden Aufnahme
als einer ernsten Beurteilung entziehen. Mit einer anfänglich wüster und platt-geschmackloser Romane versuchte Max Kretzer
das Berliner
[* 7] Leben, namentlich das Leben der Proletarier, zu schildern, rang sich aber in einigen spätern
Darbietungen, namentlich in »Meister Timpe« zu klarerer Darstellung und größerer Innerlichkeit hindurch, was hoffentlich
typisch für die Bestrebungen der ganzen Richtung sein wird.
Jedenfalls war unter all diesen Werken nichts, was die Empfindung und den Geschmack weiterer Lebenskreise berührt und gefesselt oder die Teilnahme an den poetischen Schöpfungen andern Ursprungs, andern Ziels und andern Stils geschwächt hätte. Wie weit auch die Ungunst der Zustände, die Verwirrung und Verwilderung des Publikums und namentlich die willkürliche Urteilslosigkeit gediehen sind, so hat es auch in den letzten fünf Jahren weder an innerlich wertvollen noch an äußerlich fesselnden poetischen Schöpfungen gefehlt.
Selbst in der Lyrik, die immer mehr nur ein Bedürfnis der schaffenden, immer weniger der genießenden und teilnehmenden Naturen
scheint, gewannen einige Erscheinungen über den engsten Kreis
[* 8] hinaus, in denen sonst der lyrische Poet gekannt ist, Gehör
[* 9] und
Nachklang. So der liebenswürdig sinnige Heinrich Seidel mit seinen »Gedichten«, den »Idyllen und Scherzen«,
der auch als Novellist in seinen »Vorstadtgeschichten«, Novellen u. a. hauptsächlich durch die Unmittelbarkeit der lyrischen
Stimmung und einen feinen Humor wirkt, so Johannes Trojan, an dessen Lyrik gleichfalls der Scherz und die Neigung zum Gnomischen
überwiegt, ferner Felix Tandem (C. Splitterer ^[richtig: Spitteler]), dessen Erstlingsgedichte, namentlich
aber die »Schmetterlinge«,
[* 10] zum Köstlichsten und Eigentümlichsten der neuern deutschen
Lyrik zählen, die Lieder und Gedichte
des Dichtermusikers Peter Cornelius, die freilich frühern Jahrzehnten angehören und 15 Jahre nach dem Tode des Dichters durch
Ad. Stern veröffentlicht wurden, die bedeutenden und für eine Frau in seltenem Grad eigentümlichen Gedichte
von Isolde Kurz. Unter der neuen lyrischen Sammlung schon anerkannter Dichter, soweit sie nicht bloß Neuauflagen waren, sind
L. Pfaus »Gedichte«, A. Fitgers »Winternächte«, Stephan Milows »Deutsche
Elegien«, Paul Heyses »Spruchbüchlein«, Albert Mösers
»Singen und Sagen«, Edwin Bormanns »Liederhort in Sang und Klang«, Emil Rittershaus' »Buch der Leidenschaft« hervorzuheben.
Natürlich fehlt es nicht an einer Unzahl neuer Namen, und die gebildete Sprache, [* 11] die für die Poeten dichtet und denkt, bewährt noch immer ihre alte Kraft, obschon sie daneben den greuelvollsten Dilettantismus, der alle Lyrik in Verruf gebracht hat, keineswegs ausschließt. Von neuen Namen mögen Heinr. Vierordt, Johannes Prölß (»Trotz alledem«),
Frida Schanz genannt sein. Der didaktischen und philosophischen Lyrik gehörten O. von Leixners »Dämmerungen«, Heinr. Harts »Weltpfingsten«, Jul. Harts »Sansara« an, auch die Epigrammatiker B. Sutermeister, Albert Gehrle dürfen nicht unerwähnt bleiben. Die lyrisch-epische Dichtung (denn von epischer Dichtung im strengern Sinn des Wortes ist wenig zu berichten) erhielt mannigfache Vermehrungen, ohne sich großer Bereicherungen rühmen zu können. Die Mehrzahl hierher gehöriger Werke rührte von ältern, längst anerkannten Dichtern her, so die Mythe »Memnon« von A. Grafen Schack, das hübsche Gedicht »Kaiser Mar und sein Jäger« von Rud. Baumbach, »Der dicke König« von Hans Herrig, die nicht eben glückliche ägyptische Erzählung »Elifen« von Georg Ebers. Die Perle der erzählenden Dichtungen, das »Spielmannsbuch« von Wilhelm Hertz, enthielt Nachdichtungen mittelalterlicher Abenteuer, aber in so künstlerisch freier Weise, so vollendeter dichterischer Form, daß sie beinahe als eignes Eigentum des poetischen Übertragers zu betrachten sind. Als epische Versuche jüngerer Dichter zeichneten sich »Der Weg nach Eden« von Karl Kösting, »Die Kinder von Wohldorf« von Ferd. Avenarius aus.
Drama.
Auf dem Gebiet der dramatischen Dichtung herrschte im Zusammenhang mit eigentümlichen, vielfach ¶
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verworrenen, einander direkt widerstreitenden, sich in ihrer Wirkung lähmenden oder geradezu vernichtenden Bestrebungen in der litterarischen und theatralischen Welt jene wunderliche Anarchie, die es möglich macht, daß von der einen Seite der Niedergang, der letzte Bankrott des deutschen Dramas und von der andern ein nie zuvor erhörter Aufschwung desselben verkündet wird. Bei den Propheten des Aufschwungs begegnen wir hier der demütigsten Unterordnung unter die naturalistischen Krafteffektstücke der Franzosen und Russen, dort wiederum einem in der That allzu bescheidenen Anschmiegen an die Anfänge des deutschen Dramas.
Sowohl die »freie Bühne«, die nur mit Wagnissen experimentiert, als das Volkstheater, welches auf die dramatische Gestaltung im engern Sinn verzichtet, sind ein Memento mori an die bestehende Bühne, die sich mit Vorliebe »real« nennt, thatsächlich aber immer stärker und bedenklicher von falschen Herkömmlichkeiten und willkürlichen Voraussetzungen beherrscht wird. Während sich die maßgebenden Hoftheater gegen den Strom frischen Lebens abdämmen und von der dramatischen Poesie die unmöglichste Rücksichtnahme auf unglaubliche Vorurteile und ewig unerratbare Bedenken heischen, öffnen sie zugleich der frivolsten Zerstreuungssucht wie der geschmacklosesten Verwilderung Thür und Thor, fahren dabei aber fort, einen dramatischen Messias zu erwarten, der ihren und den höchsten Ansprüchen des Lebens zugleich genügen soll.
Natürlich richtet sich dieser die lebendige Wechselwirkung zwischen Bühne und Dichtung hemmende Zustand
weniger gegen die historische Tragödie als gegen das bürgerliche Trauerspiel und Schauspiel, die um so unzweifelhafter das
eigentliche Bedürfnis der Zeit sind, als hier auch die reichsten Perioden unsrer Litteratur
und die glücklichsten dramatischen
Talente verhältnismäßig wenig bleibende Schöpfungen hinterlassen haben. Das historische Trauerspiel,
einst das Ehrgeizziel der meisten deutschen Dichter, ist wirklich nicht bloß um der flacher gewordenen Weltanschauung und
Empfindung der Durchschnittsbildung willen in den Hintergrund getreten, sondern weil innerhalb der modernen Welt sich die Zahl
der im alten Sinn tragischen Konflikte verengert hat, dafür aber eine ungeheure Zahl neuer Konflikte aus
dem Leben erwachsen ist, die nicht schlechthin in die Formen der alten Tragik aufgehen wollen.
Daß zu dieser tiefer liegenden Ursache der Umbildung der Tragödie in ein Schauspiel mit unblutigem und doch tragischem Ausgang auch die Lebensanschauung herrschender Gesellschaftsklassen, die im Grund nur die Tragik des Bankrotts kennen und anerkennen, das Ihrige beiträgt, ist zu unzählige Male erörtert, um hier des Breitern wiederholt zu werden. Gleichwohl erfreut sich die Schöpfung auch des modernen Tragikers, sofern sie nur nicht bloßer Nachklang zu den gewaltigen Werken alten Stils, zu Shakespeare und Schiller, ist, noch immer gewisser Erfolge.
Die stärksten hatte E. v. Wildenbruch aufzuweisen, zu dessen frühern Tragödien und Schauspielen sich die Dramen »Die Herrin ihrer Hand«, [* 13] »Christopher Marlow«, »Das neue Gebot«, »Der Fürst von Verona«, [* 14] »Die Quitzows«, »Der Generalfeldoberst« gesellten, von denen namentlich »Die Quitzows« ein tieferes Interesse erregten. Von R. Voß traten die Tragödien »Mutter Gertrud«, »Brigitta von Wisby«, »Alexandra« und »Eva« hervor, die letztgenannten dem modern sozialen Drama zustrebend, alle von einer gewissen Bedeutung und alle durch einen unaustilgbar krankhaften Zug beeinträchtigt, welcher die reinen Wirkungen eines phantasievollen, hochstrebenden Talents in Frage stellt.
Von sonstigen Erscheinungen auf dem Gebiet der dramatischen Dichtung seien noch genannt: »Die Rosen von Tyburn« von A. Fitger, »Thassilo« von Ferd. v. Saar, »Eine neue Welt« (Kolumbus) und »Gerold Wendel« von Heinr. Bulthaupt, »Der Schmied von Ruhla« und »Alexander Borgia« von J. Riffert. Die Dramen von K. Bleibtreu: »Byron«, »Schicksal«, »Vaterland« gehören der schon charakterisierten naturalistischen Richtung an, und auch aus ihnen leuchtet hervor, daß der Wille und die Fähigkeit, neue Tiefen der Natur zu enthüllen, Leben darzustellen, vom Drang des litterarischen Effekts stark überwogen wird.
Von Werken, die ihren Weg über die Bühnen gemacht haben und nun in die Litteratur
eintraten, erschienen die auf Berliner
Boden erwachsenen Schauspiele von O. Blumenthal: »Die große Glocke«, »Ein Tropfen Gift«, das historische Intrigenlustspiel
»Der Kriegsplan« von J. v. Werther, das Schauspiel »Die Philosophin« von Fr. Spielhagen, die Lustspiele »Das Recht der Frau« und
»Die wilde Jagd« von K. Fulda,
[* 15] das dem Münchener Gärtnerplatztheater angehörige, der bayrischen Volks- und Dialektpoesie verwandte
Schauspiel »Das Austragstüberl« von Neuert und
Schmidt. Die größere Zahl der bürgerlichen Schauspiele und Lustspiele kommt und geht mit dem Tag und beansprucht weder, noch
verdient sie eine tiefere bleibende Teilnahme.
Durch eine Folge von Aufführungen, die aus Dilettantenkreisen heraus in den verschiedensten Städten veranstaltet wurden, gelangte das für Worms [* 16] schon 1883 gedichtete »Lutherfestspiel« von Hans Herrig zu außerordentlicher Volkstümlichkeit; für die Eröffnung der Wormser Volksbühne schrieb der Dichter ein ähnliches Festspiel mehr lyrisch-epischen als dramatischen Gehalts: »Drei Jahrhunderte am Rhein«. Als eine phantastisch-originelle Dichtung erweist sich das Bühnenmärchen »Die letzten Menschen« von Wolfgang Kirchbach, von dem auch ein Lustspiel, »Der Menschenkenner«, hervortrat.
Roman und Novelle.
Im ähnlichen Verhältnis wie die dramatische Produktion zur theatralischen, mit einem geradezu erdrückenden Übergewicht
des Handwerksmäßigen, Fabrikmäßigen gegenüber dem Poetischen, innerlich Belebten steht auch in den Lieblingsformen der
Zeit, in Roman und Novelle, die einem poetischen Bedürfnis entstammte, dem künstlerischen Sinne nach irgend einer Richtung genügende
erzählende Dichtung der Unterhaltungslitteratur
gegenüber, welch letztere durch das Bedürfnis der zahllosen
Blätter und Blättchen ins sinnlos Massenhafte gesteigert wird.
So waren es denn auch in der Romanlitteratur
vor allen längst bewährte Dichter, von denen die wertvollsten und unzweifelhaft
lebensvollsten Schöpfungen der letzten Jahre ausgingen. Ein Meister wie Gottfr. Keller fügte der Reihe seiner
unvergänglichen Schöpfungen den satirischen und doch in der Gestalt seiner Helden tief poetischen Roman »Martin Salander« hinzu;
P. K. Rosegger gab in dem Bauernroman »Jakob der Letzte« ein tragisches Bild aus dem Kampf zwischen den alten Besitzverhältnissen
und der menschenvernichtenden Kraft des allmächtigen Kapitals; Paul Heyse stellte in der zum Roman erweiterten
Novelle »Die Geschichte der Stiftsdame« eins jener Frauenschicksale
dar, für die er den feinen Blick, den innersten Anteil und die Darstellungskunst wie wenige besitzt. Aus der Reihe der Zeitromane
erregten Fr. Spielhagens »Was will das werden?« und »Ein
neuer Pharao«, die stark realistischen, aber durch und
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