forlaufend
301
Für das Drama wurde zuerst eine realistischere Inscenierung angestrebt durch die Musteraufführungen der Opern N. Wagners in Bayreuth, [* 3] die Vorstellungen der Meininger Hofschauspieler und des Deutschen Theaters in Berlin, [* 4] was weiterhin ein Streben nach realistischeren Spiel zur Folge hatte. Von einschneidender Bedeutung für die dramat. Produktion wurde das Vorbild des Norwegers Ibsen, dessen die Alltagssprache kopierende Dialogführung, dessen Frauentypen, dessen Probleme und dessen Art, das Drama mit einem Fragezeichen abzuschließen, in gleicher Weise aufgegriffen wurden.
Einflüsse Ibsens, des Zolaschen Romans und wohl auch Tolstojs kreuzen sich in G. Hauptmanns Erstlingsdrama «Vor Sonnenaufgang», dessen Aufführung auf der durch O. Brahm geleiteten Freien Bühne in Berlin (1889) einen Abschnitt in der Entwicklung des modernen Dramas bedeutete. In den spätern Dramen hat Hauptmann sich von diesen Einflüssen mehr und mehr frei gemacht, ohne sein von Anfangs an reiches Können in Bezug auf sein nuancierte Seelenschilderungen zu verleugnen.
Einen lyrischen Charakter tragen die in der Mischung realistischer Milieuzeichnung und phantastischer Traumbilder eigenartig reizvollen Dramen «Hannele» (1894) und «Die versunkene Glocken (1896), während die "Weber» (1892) und mehr noch «Florian Geyer» (1895) episch zerfließen und sich in einer Reihe scenischer Bilder auflösen. Mehr dramat. Rückgrat zeigen die im übrigen gröber gearbeiteten Dramen des für schneidende Satire besonders talentierten Andermann, von denen «Die Ehre» (1889),
«Sodoms Ende» (1890),
«Heimat» (1891) eine aufsteigende Bahn bezeichnen. Wie Hauptmann mit Vorliebe in seine schles. Heimat führt, so bewegt sich Max Halbe mit Glück auf westpreuß.-poln. Boden. Er trug nach unsichern Ansätzen einen ersten Erfolg mit dem Trauerspiel «Eisgang» davon, das westpreuß. ländliche Verhältnisse vorführt, einen größern zweiten mit dem trotz mangelnden scenischen Geschicks durch frisches Leben und glückliche Charakteristik wirksamen Liebesdrama «Jugend»; seine neueste Schöpfung «Lebenswende», die auf Berliner [* 5] Boden spielt und sich Hartlebens socialem Drama «Hanna Jagert» anreiht, ist eher ein Rück- als ein Fortschritt.
Dem realistischen Zuge haben sich übrigens auch ältere Dramatiker nicht entzogen, so Wildenbruch, der sowohl in seinen märk. Dramen seit den «Quitzows» (1888) den Dialekt verwertet, als auch in der «Haubenlerche» (1890) einen Stoff aus dem modernen Leben gestaltet hat, in seinen neuesten Dramen «Heinrich und Heinrichs Geschlecht» (1896) aber wieder auf den frühern Boden zurückgekehrt ist, oder Rich. Voß, der seine Dramen mit sensationellen Ereignissen überfüllt («Alexandra», 1886; «Eva», 1889; «Schuldig», 1890 u. a.). Andere, wie Philippi, schwanken zwischen der Technik L'Arronges und Lubliners und der Sudermanns.
Das alte Salonstück hat neuerdings in L. Fulda
[* 6] einen begabten
Vertreter gefunden, der auch als kongenialer
Übersetzer Molières und Verfasser graziös versifizierter satirischer Märchenspiele («Der
Talisman» und «Der Sohn des
Chalifen») Bühnenerfolge erzielte.
Andere Versuche,
Dramen im Märchenstil zu dichten, sind minder
glücklich ausgefallen. Einen Überblick über die modernen Bestrebungen auf dem Gebiete der Litteratur
geben unter anderm
folgende Werke:
1)
Darstellungen. Für die gesamte Litteratur:
H.
Bahr,
Studien zur Kritik der Moderne (Frankf. a. M. 1894);
Eugen Wolff, Geschichte der
[* 7] Deutsche Litteratur
in der Gegenwart (Lpz.
1896). Für das
Drama: B. Litzmann, Das deutsche
Drama in den litterar.
Bewegungen der Gegenwart (3. Aufl., Hamb. und Lpz.
1896). Für die
Lyrik:
Alfred
Biese, Lyrische
Dichtung und neuere deutsche
Lyriker (Berl. 1896). 2) Sammlungen.
Deutsche
Lyrik der Gegenwart seit 1850. Eine
Anthologie mit biogr. und bibliogr.
Notizen, hg. von Ferd.
Avenarius (2. Aufl.,
Dresd. 1884); Moderne Dichtercharaktere, hg. von Arendt (Berl. 1885; 2. Aufl.
u. d. T.
Jungdeutschland, Lpz. 1886); G. Dahms,
Germania.
[* 8] Deutsche
Dichter der Gegenwart.
Bild und Wort
(Berl. 1891);
Cottascher Musenalmanach (für das J. 1891 und folgende, hg. von O. Braun, Stuttgart); [* 9]
Deutsche
Lyrik von 1891,
gesammelt und hg. von
C. G.
Bruno, Felix Montanus,
Franz Servaes (ebd. 1892);
Moderne Lyrik. Eine Sammlung zeitgenössischer Dichtungen, hg. von Leo Berg und Wilh.
Lilienthal (Berl. 1892); Moderner Musenalmanach auf das J. 1893 (2.
Jahrg., 1894), hg. von O. I. Bierbaum
(München);
[* 10] Neuere deutsche
Lyrik. Ausgewählt und hg. von
Karl
Busse (mit Einleitung,
Halle
[* 11] a. S. 1895); Deutsche
Lyrik von Heute und Morgen. Mit einer geschichtlichen Einleitung hg. von
Alex.
Tille (Lpz. 1896).
Zeittafel der
Deutschen Litteratur. Um 100.
Tacitus berichtet in der
«Germania» und sonst über deutsche
Dichtung. 341. Wulfila, der Verfasser der got. Bibelübersetzung, wird
Bischof der Westgoten († 381). 350-600. Entstehung
der
Heldensage unter den Eindrücken der
Völkerwanderung (374
Ermanrich †; 437
Niederlage und
Tod des Burgundenkönigs
Günther: 453
Attila
†; 493 übergiebt Odoaker Ravenna an den
Ostgoten
Theoderich; 520 Raubzug des Dänen Chochilaich; 526
Theoderichs
Tod; um 530
Niederlage Irminfrieds von
Thüringen durch die
Franken).
Seit 770 Bemühungen
Karls d. Gr. um die Schulbildung. Um 789. Der
Weißenburger
Katechismus.
Karl d. Gr. veranlaßt die Anfänge
deutscher
geistlicher Prosa. Um 800. «Muspilli». Aufzeichnung des «Hildebrandliedes».
Isidorübersetzung. 804-847. Hrabanus Maurus Schulmeister und
Abt in Fulda. Tatianübersetzung. Um 810. «Wessobrunner
Gebet». Um 825. «Heliand» und «Altsächs.
Genesis». Um 870.
Otfrieds
«Evangelienharmonie». 881/82. Das
«Ludwigslied» aus die
Schlacht bei Saucourt. 912.
Notker I. Balbulus,
der St. Gallische Sequenzendichter †. Um 925. Eckehart I.,
«Waltharius». Um 965. Die lat.
Dramen der Roswitha von
Gandersheim. 1022.
Notker Labeo der Deutsche
in St.
Gallen †. Um 1025. Das lat. Epos «Ruodlieb».
Um 1050.
Notkers «Memento mori».
«Merigarto». Um 1060. Der geistliche Lyriker Ezzo in Bamberg. [* 12] Willirams († 1085) Paraphrase des Hohenliedes. Um 1070. Wiener gereimte Genesisübersetzung. Um 1110. «Annolied». Um 1125. Lamprechts «Alexander». Mittelfränkisches poet. Legendär. 1127. Die geistliche Dichterin Frau Ava †. Um 1130. «Rolandslied» des Pfaffen Konrad. 1146-48. Das lat. Tierepos «Isengrimus» des Magister Nivardus. Um 1150. «Kaiserchronik». Um 1160. Tegernseer «Ludus de Antichristo».
Heinrich von
Melk, der Dichter der
«Erinnerung». Um 1162. Der Archipoet («Meum est propositum»).
Um 1170. Eilhart von Oberge,
«Tristan». Der Kürenberger.
«Graf
Rudolf». Um 1175. Des Anonymus Spervogel
Sprüche.
Heinrich der Glichezare, «Reinhart Fuchs».
[* 13] Um 1180.
«Herzog Ernst».
Friedrich von Hausen. 1184. Ein Hoffest zu Mainz
[* 14] konzentriert die Berührungen deutscher
und franz.
Dichtung.
Heinrich von Veldeke, «Eneit». Um 1185.
Heinrich von Morungen.
Reinmar der
Alte. Um 1188-1228 dichtet
Walther von der Vogelweide.
¶
forlaufend
302
Um 1190. Spielmannsgedichte von «Orendel», «Oswalt»,
«Salman und Morolt». 1190 fällt Friedrich von Hausen. Um 1190-1202 dichtet Hartmann von Aue. 1198. Walther von der Vogelweide
fängt an politisch zu dichten. Um 1203. Tod Reinmars des Alten. Wolfram von Eschenbach beginnt den «Parzival». Um 1205. «Nibelungenlied».
Um 1210. «Gudrun». Gottfried von Straßburg,
[* 16] «Tristan». Wirnt von Grafenberg, «Wigalois». 1214/15. «Der
wälsche Gast» des Thomasin von Zerkläre. 1215 bis um 1235. Neidhart von Reuental. Um 1216. Wolfram von Eschenbach, «Willehalm».
Um 1220-50. Der mitteldeutsche
Novellist Stricker. Um 1225-50 dichtet Rudolf von Ems.
[* 17] 1229 bis um 1250. Die polit.
Sprüche Reinmars von Zweter. Nach 1229. «Freidanks Bescheidenheit». Um 1230. «Sachsenspiegel». Burkart von Hohenfels. Vor 1250. Der «Meier Helmbrecht» Wernhers des Gärtners. Um 1250. Auftreten des Volkspredigers Berthold von Regensburg. [* 18] Der «Wartburgkrieg». Anfänge Konrads von Würzburg. [* 19] 1255. Ulrich von Liechtenstein, [* 20] «Frauendienst». 1272. David von Augsburg und Berthold von Regensburg †. 1275. «Schwabenspiegel». «Der jüngere Titurel». 1278. Frauenlob bei Rudolf von Habsburg. 1287. Konrad von Würzburg †. Um 1290. Lohengrin.
Die Satiren des sog. Helbling. 1294. Der Minnesänger Steinmar in Meißen.
[* 21] 1300. Hugo von Trimberg, «Renner». Um 1300. Hadlaub.
Entstehung der Heidelberger Liederhandschrift. Heinrich von Beringen, «Schachgedicht». Um 1310. Ottokar, «Weltchronik». 1318. Frauenlob
†. 1327. Der Mystiker Meister Eckhart †. Um 1340. Nikolaus von Jeroschin. Hadamar von Laber, «Jagdgedicht». 1343. Evangelienübersetzung
für Matthias von Beheim. 1348. Die älteste deutsche
Universität, Prag,
[* 22] gegründet. Um 1370. Blüte
[* 23] des Volksliedes. 1412. Büheler,
«Diocletian». Um 1418. «Des
Teufels Netz», Satire auf das Konstanzer Konzil. 1423. Der Lyriker Hugo von Montfort †. 1427 bis um 1460 dichtet
Rosenblüt in Nürnberg.
[* 24] Um 1430. Muskatblüt. Um 1440. Dichtungen über Totentänze. 1445. Oswald von Wolkenstein †. 1450. Gutenbergs
36zeilige Bibel,
[* 25] der erste Druck. 1453. Die «Möhrin» Hermanns von Sachsenheim. 1461. Übersetzung des Dekameron. 1472. Albrecht
von Eyb, «Ehebüchlein». 1480. Steinhöwel, «Äsop».
Hans Folz. Ulrich Füterer. 1494. Brant, «Narrenschiff». 1497. Reuchlin, «Henno». 1498. «Reinke de Vos» in Lübeck [* 26] gedruckt. 1500. Volksbuch vom «Eulenspiegel». 1502. Celtis, «Amores». Bebel, «Facetiae». 1509. Erasmus, «Encomium Moriae». 1510. Der Prediger Geiler von Kaisersberg †. 1512. Murner, «Narrenbeschwörung». 1515. «Epistolae obscurorum virorum». Gengenbach, «Zehn Alter». 1517. «Teuerdank». Cordus, «Epigrammata». Luthers Thesen. 1520. Hutten, «Dialogi». 1522. Luthers Septemberbibel.
Manuels erste Reformationsdramen. Murner, «Großer luth. Narr». Pauli, «Schimpf und Ernst». Reuchlin †. 1523. Sachs, «Wittenbergisch Nachtigall». Hütten [* 27] 5. 1524. Das Erfurter Enchiridion, das erste prot Gesangbuch. 1529. Gnapheus, «Acolastus». Agricola, «Sprichwörter». 1534. Luthers vollständige Bibel. Erasmus Alberus, «Fabeln». Daniel von Soest, [* 28] «Gemeine Beicht». 1535. Nebhun, «Susanna». Crocus, «Joseph». 1538. Naogeorg, «Pammachius». 1539. Macropedius, Hecastus. 1540. Naogeorg, «Mercator». 1546, 18. Febr. Luther †. 1548. Waldis, «Esopus». 1549. Dedekind, «Grobianus». 1554. Wickram, «Knabenspiegel». 1555. Wickram, «Rollwagenbüchleim'. Um 1560. Der »Fiukenritter». 1563, Naogeorg †. 1569. «Amadis», Bd. 1. 1573. Fischart, «Flöhhatz».
Lobwasser, «Psalmen». 1575. Fischart, «Gargantua». 1576. Hans Sachs †. Frischlin, «Rebecca». 1580. Fischart, «Jesuiterhütlein». Frischlin, «Phasma». 1584. Frischlin, «Julius redivivus». 1586. Engl. Komödianten in Deutschland. [* 29] 1587. Volksbuch vom Dr. Faust. 1590. Fischart und Frischlin †. 1593/94. Dramen des Herzogs Heinrich Julius v. Braunschweig. [* 30] 1595. Rollenhagen, «Froschmäuseler». 1597. Die «Schildbürger». 1605. Arndt, «Wahres Christentum».
Jak. Ayrer †. 1607. Spangenberg, «Ganskönig». 1612. Böhme, «Morgenröte im Aufgang». 1613. Rinckhart,
«Eislebischer christl. Ritter». 1616. Brülow,
«Julius Cäsar». 1617. Gründung der Fruchtbringenden Gesellschaft. Opitz, «Aristarchus». 1618. Weckherlin, «Oden und Gesänge». 1620. «Engl.
Komödien und Tragödien». 1624. Opitz, «Buch von der deutschen
Poeterei» und «Teutsche Poemata». 1625. Erste Hamlet-Aufführung
in Deutschland (Hamburg).
[* 31] 1637. Simon Dach,
[* 32] «Anke von Tharaw». 1639. Opitz †. 1640. Fleming †. Moscherosch,
«Gesichte Philanders von Sittewalt». 1644. Gründung des Pegnesischen Blumenordens. 1645. Zesen, «Adriatische Rosemund». 1646. Fleming,
«Deutsche
Poemata». 1647. Rist, «Friedewünschendes
Deutschland».
Harsdörffer, «Poet. Trichter». 1649. Spee, «Trutznachtigall». Gryphius, «Carolus Stuardus» und «Peter Squenz». 1652. Lauremberg,
«Scherzgedichte». 1654. Logan, «Sinngedichte». 1656. Gerhard, «Befiehl du deine Wege». 1657. Angelus Silesius,
«Sinn- und Schlußreime». 1660. Balde, «Poemata». 1661. Lohenstein, «Cleopatra». 1663. Schottel, «Arbeit von der deutschen
Hauptsprache».
Schuppins, «Schriften». Gryphius, «Horribilicribrifax». 1664. Gryphius †. 1665. Lohenstein, «Agrippina». 1668. Grimmelshausen,
«Simplicissimus». 1672. Weise, «Die drei ärgsten Erznarren». 1675. Spener, «Pia desideria». 1676. Grimmelshausen
†. 1678. Anfang der Hamburger Oper. 1679. Beginn der Schuldramen Weises.
Hofmannswaldau (†),
«Übersetzungen und Gedichte». 1683. Lohenstein †. 1688. Thomasius, «Deutsche
Monatsgespräche». 1689. Zigler,
«Asiat. Banise». Lohenstein, «Arminius und Thusnelda». Zesen †. 1696. Reuter, «Schelmufsky». 1708. Weise †. 1712. Wolff,
«Vernünftige Gedanken von den Kräften des menschlichen Verstandes». 1714. «Der
Vernünftler», erste deutsche
Wochenschrift. 1716. Leibniz †. 1721. Bodmer u. a., «Discourse der Mahlern». Brockes, «Irdisches
Vergnügen in Gott». 1723. Günther †. 1724. Günther, «Gedichte». 1730. Gottsched, «Kritische
Dichtkunst». 1731. Schnabel, «Insel Felsenburg» (Robinsonade). 1732. Haller, «Versuch schweiz.
Gedichte».
Gottsched, «Sterbender Cato». 1737. Pyra, «Tempel [* 33] der Dichtkunst». Die Neuberin verbannt den Hanswurst. 1733. Hagedorn, «Fabeln und Erzählungen». 1740. Bodmer, «Kritische Abhandlung von dem Wunderbaren». Gottsched, «Deutsche Schaubühne». 1744. Bremer Beiträge gegründet. Gleim, «Scherzhafte Lieder». Zachariä, «Renommist». 1746. Gellert, «Fabeln und Erzählungen». Götz und Uz, «Die Oden Anakreons». 1747. Elias Schlegel, «Theatralische Werke». 1748. Klopstock, «Messias», 1. bis 3. Gesang.
Gottsched, «Deutsche Sprachkunst». 1749. E. von Kleist, «Frühling». Uz, «Lyrische Gedichte». Elias Schlegel †. 1751. Rabener,
«Satiren». 1755. Lessing, «Miß Sara Sampson». 1756. Geßner, «Idyllen». 1758. Gleim, «Preuß. Kriegslieder». 1759. Lessing,
«Briefe, die neueste Litteratur
betreffend». Hamann, «Sokratische Denkwürdigkeiten». 1762. Wielands Shakespeareübersetzung.
Hamann, «Kreuzzüge des Philologen». 1764. Winckelmann, «Geschichte der
Kunst des Altertums». 1766. Wieland, «Agathon». Lessing, «Laokoon». Gottsched †. 1767. Lessing,
«Minna von Barnhelm», «Hamburgische
Dramaturgie». Mendelssohn, «Phädon». Ramler, «Oden». Weiß, «Komische Opern». 1768. Wieland, «Musarion». Gerstenberg, «Ugolino».
Winckelmann †. 1769. Herder, «Kritische Wälder». Der Göttinger und der Leipziger Musenalmanach beginnt. Gellert †.
¶
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303
1770. Goethe, Sesenheimer Lieder. Joh. Georg Jacobi, «Sämtliche Werke». 1771. Klopstock, «Oden». Sophie La Röche, «Geschichte des Fräuleins von Sternheim». Claudius, «Wandsbecker Bote». 1772. Lessing, «Emilia Galotti». Gründung des Göttinger Hainbundes. 1773. Goethe, «Götz». Bürger, «Lenore». Nicolai, «Sebaldus Nothanker». Wielands «Deutscher Merkur» [* 35] beginnt. 1774. Goethe, «Werther». Lenz, «Hofmeister». Wieland, «Abderiten». Schubart, «Deutsche Chronik».
Möser, «Patriotische Phantasien». 1775. Goethe geht nach Weimar. [* 36] Jacobi, «Allwill». Maler Müller, «Schafschur». 1776. Goethe, «Stella». Klinger, «Sturm und Drang». Wagner, «Kindesmörderin». Miller, «Siegwart». 1777. Jung, «Heinrich Stillings Jugend». Jacobi, «Woldemar». Haller †. 1778. Bürger, «Gedichte». Maler Müller, «Faust». Herder, «Volkslieder». 1779. Lessing, «Nathan der Weise». 1780. Wieland, «Oberon». Lessing, «Erziehung des Menschengeschlechts».
Friedrich d. Gr., «De la littérature
allemande». Joh. von Müller, «Geschichte der Schweizer». 1781. Kant, «Kritik der reinen
Vernunft». Schiller, «Räuber». Schubart, «Fürstengruft». 15. Febr. Lessing †. 1782. Musäus, «Volksmärchen». 1783. Hölty, «Gedichte».
Jean Paul, «Grönland. Prozesse». Bodmer †. 1784. Schiller, «Kabale und Liebe». Voß, «Luise». Iffland,
«Verbrechen aus Ehrsucht». Herder, «Ideen
zur Philosophie der Geschichte der Menschheit». 1785. Moritz, «Anton Reiser». 1786. Goethes erste Reise nach Italien.
[* 37] 1787. Goethe,
«Iphigenie».
Schiller, «Don Carlos». Heinse, «Ardinghello». 1788. Goethe, «Egmont». Hamann †. 1789. Schiller, «Künstler». Kotzebue, «Menschenhaß und Reue». 1790. Goethe, Faustfragment, «Tasso». Kant, «Kritik der Urteilskraft». 1791. Thümmel, «Reise in die mittäglichen Provinzen von Frankreich». Cramer, «Hasper a Spada». 1793. Voß' Homerübersetzung. 1794. Fichte, [* 38] «Wissenschaftslehre». Die Freundschaft Goethes und Schillers beginnt. Bürger †. 1795. Goethe, «Wilhelm Meisters Lehrjahre»; «Röm. Elegien».
Schiller, ästhetische Schriften. «Die Hören». Jean Paul, «Hesperus». 1796. Die Xenien. 1797. Goethe, «Hermann und Dorothea». Schillers und Goethes Balladen. Hölderlin, «Hyperion». Tieck, «Volksmärchen von Peter Lebrecht». Vulpius, «Rinaldo». A. W. Schlegels Shakespeareübersetzung beginnt. 1798. Tieck, «Franz Sternbalds Wanderungen». 1799. Schleiermacher, «über die Religion». F. Schlegel, «Lucinde». 1800. Schiller, «Wallenstein». Jean Paul, «Titan». A. W. Schlegel, «Gedichte». 1801. Schiller, «Maria Stuart».
Tiedge, «Urania». 1802. Novalis, «Schriften». Schiller, «Jungfrau von Orléans». Schelling, «Bruno». 1803. Schiller, «Braut von Messina». [* 39] Kotzebue, «Die deutschen Kleinstädter». Hebel, [* 40] «Alemannische Gedichte». 14. März Klopstock †. 18. Dez. Herder †. 1804. Schiller, «Wilhelm Tell». Goethe, «Die natürliche Tochter». Tieck, «Octavian». 1805. Herder, «Cid». 10. Mai Schiller †. 1806. Arnim und Brentano, «Des Knaben Wunderhorn». 1807. Werner, «Weihe der Kraft». [* 41]
Hegel, «Phänomenologie». 1808. Fichte, «Reden an die deutsche Nation». Goethe, «Faust erster Teil». A. von Humboldt, «Ansichten der Natur». 1809. Goethe, «Wahlverwandtschaften». Zach. Werner, "24. Februar". Zschokke, "Stunden der Andacht». 1810. Kleist, «Käthchen von Heilbronn». [* 42] Arnim, «Gräfin Dolores». Universität Berlin gegründet. 1811. Goethe, «Dichtung und Wahrheit», Bd. 1. Fouqué, «Undine». 21. Nov. H. von Kleist †. 1812. Grimm, «Kinder- und Hausmärchen». 1813. Arndt, «Lieder für Deutsche».
Wieland †. 1814. Rückert, «Geharnischte Sonette». Körner, «Leier und Schwert». Chamisso, «Schlemihl». Iffland †. 1815. Uhland, «Gedichte». Savigny, «Beruf unserer Zeit zur Gesetzgebung». 1816. Goethe, «Italien. Reise». Clauren, «Mimili». Hoffmann, «Nachtstücke». Lachmann, «Ursprüngliche Gestalt des Gedichts von der Nibelunge Not». 1817. Arnim, «Kronenwächter». Brentano, «Kasperl und Annerl». Wartburgfest. Hegel, «Encyklopädie». «Dresdner Abendzeitung ». 1818. Grillparzer, «Sappho».
Wilh. Müller, «Müllerlieder». 1819. Goethe, «Westöstl. Divan». Schopenhauer, «Die Welt als Wille und Vorstellung». Jak. Grimm, «Deutsche Grammatik», I. Kotzebue †. 1821. H. von Kleist, «Hermannsschlacht»; «Prinz von Homburg». [* 43] Goethe, «Wilhelm Meisters Wanderjahre». Müller, «Griechenlieder». Platen, «Ghaselen». Hoffmann, «Serapionsbrüder». 1822. Grillparzer, «Medea». Rückert, «Liebesfrühling». Hoffmann †. 1823. Beer, «Der Paria». 1825. Grillparzer, «Ottokars Glück und Ende».
Jean Paul †. 1826. Platen, «Verhängnisvolle Gabel». Heine, «Reisebilder». Hölderlin, «Gedichte». Kerner, «Gedichte». Eichendorff, «Aus dem Leben eines Taugenichts». Hauff, «Lichtenstein». Raupach, «Isidor und Olga». Voß †. 1827. Heine, «Buch der Lieder». Spindler, «Der Jude». Angely, «Fest der Handwerker». 1823. Platen, «Gedichte». Raimund, «Alpenkönig und Menschenfeind». 1829. Platen, «Romantischer Ödipus». Vorne, «Gesammelte Schriften». 1831. Chamisso, «Gedichte».
Grabbe, «Napoleon». Grün, «Spaziergänge». Mosen, «Ritter Wahn». Achim von Arnim und Hegel †. 1832. Goethe, «Faust zweiter Teil». Vorne, «Briefe ans Paris». [* 44] Lenau, «Gedichte». Alexis, «Cabanis». 22. März Goethe †. 1833. Laube, «Das junge Europa». [* 45] 1834. Raimund, «Verschwender». Schefer, «Laienbrevier». Wienbarg, «Ästhetische Feldzüge». Ranke, «Die röm. Päpste». 1835. Gutzkow, «Wally die Zweiflerin». Büchner, «Danton». Bettina, «Goethes Briefwechsel mit einem Kinde».
Gervinus, «Geschichte der deutschen Nationallitteratur»
. Jak.
Grimm, «Deutsche Mythologie». Strauß,
[* 46] «Leben Jesu». Leo, «Lehrbuch der Universalgeschichte». Platen †. 1836. Rückert, «Weisheit
des Brahmanen». Immermann, «Epigonen». Raimund und die Rahel †. 1837. Eichendorff,"Gedichte". Raupach, «Hohenstaufen».
Börne †. 1838. Immermann, «Münchhausen». Mörike, «Gedichte». Freiligrath, «Gedichte».
Annette von Droste-Hülshoff, «Gedichte». 1839. Benedix, «Das bemooste Haupt». 1840. Grillparzer,
«Des Meeres und der Liebe Wellen».
[* 47]
Hoffmann von Fallersleben, «Unpolit. Lieder». Geibel, «Gedichte». Immermann †. 1841. Hebbel, «Judith». Herwegh, «Gedichte eines Lebendigen». Feuerbach, «Wesen des Christentums». 1842. Halm, «Sohn der Wildnis». Sternberg, «Diane». 1843. Auerbach, [* 48] «Schwarzwälder Dorfgeschichten». Bettina, «Dies Buch gehört dem König». Gutzkow, «Zopf und Schwert». Zedlitz, «Waldfräulein». 1844. Hebbel, «Maria Magdalene». 1845. Prutz, «Polit. Wochenstube». Liebig, «Chem. [* 49] Briefe». A. W. Schlegel †. 1846. Gottfr. Keller, «Gedichte».
Gotthelf, «Uli der Knecht». Vischer, «Ästhetik». 1847. Heine, «Atta Troll». Gutzkow, «Uriel Acosta». Freytag, «Valentine». 1848. Strachwitz, «Nene Gedichte». Waldau, «Canzonen». Birch-Pfeifer, «Dorf und Stadt». 1849. Scherenberg, «Waterloo». [* 50] Redwitz, «Amaranth». Laube leitet das Burgtheater. 1850. Gutzkow, «Ritter vom Geiste». Mosenthal, «Deborah». Lenau †. 1851. Heine, «Romancero». Bodenstedt, «Mirza Schaffy». Holtei, «Die Vagabunden». 1852. Storm, «Immensee».
Groth, «Quickborn». Raupach †. Gottschalk, «Pitt und Fox». 1853. G. Keller, «Der grüne Heinrich». O. Ludwig, «Der Erbförster». Tieck †. 1854. Freytag, «Die Journalisten». Scheffel, «Der Trompeter von Säkkingen». Mügge, «Afraja». Hackländer, «Europ. Sklavenleben». Sybel, «Geschichte der Revolutionszeit». Mommsen, «Röm. Geschichte». Riehl, «Naturgeschichte des Volks». 1855. Freytag, «Soll und Haben». Heyse, «Novellen». Scheffel, «Ekkehard». 1856. G. Keller, «Leute von Seldwyla».
Ludwig, «Zwischen Himmel [* 51] und Erde». Heine †. 1857. Brachvogel, «Narciß». Birch-Pfeiffer, «Waise von Lowood». Bauernfeld, «Krisen». Raabe, «Chronik der Sperlingsgasse». Eichendorff †. 1859. Freytag, «Bilder aus der deutschen Vergangenheit». Heyse, «Thekla». Bettina †. 1860. Spielhagen, «Problematische Naturen». Burkhardt, «Kultur der Renaissance». Arndt †. 1862. Uhland †. Hebbel, «Nibelungen». Reuter, «Ut Mine »Stromtid». 1863. Hebbel †. 1864. Ebers, «Ägypt. Königstochter». 1865. Hamerling, «Ahasver in Nom». Ludwig †. 1866. Benedix, «Zärtliche Verwandte». Rückert †. 1867. Scheffel, «Gaudeamus». 1868. Jordan, «Nibelunge». Marlitt, «Geheimnis der alten Mamsell». 1869. Grisebach, «Neuer Tannhäuser». 1870. «Lieder zu Schutz und Trutz». W. Busch, «Heil. Antonius». 1871. Anzengruber, «Pfarrer von Kirchfeld». Halm †. ¶