Neben der Form «deutsch» (mhd. diutsch) gebrauchte man
bis in den Anfang dieses Jahrhunderts auch die oberdeutsche Form «teutsch»
(mhd. tiutsch),
so besonders Seb.
Brant, Murner,
Ulrich von Hutten,
HansSachs, Burkard Waldis und Fischart.
Luther schreibt «deudsch»,
die große Mehrzahl unserer Klassiker «deutsch». Das der regelrechten Lautentwickelung
widerstreitende anlautende t erklärt man aus dem Einflusse des lat. teutonicus.
–
Immanuel Oskar, Schriftsteller auf dem Gebiete der jüd. Litteratur, geb. zu
Neisse,
[* 4] studierte zu
Berlin
[* 5]
Philologie und
Philosophie. 1855 fand er eine Anstellung an der
Bibliothek des
Britischen Museums.
Er starb in
Alexandria, wohin er sich zur Herstellung seiner angegriffenen Gesundheit begeben
hatte. Die Resultate seiner Forschungen legte er besonders in der «Quaterly ^[korrekt:
Quarterly] Review» nieder; auch in
Smiths «Dictionary of the Bible» (3 Bde.,
Lond. 1863). Nach seinem
Tode erschien «The literary remains of the late Emanuel
Deutsch» (Lond. 1874). In deutscherÜbersetzung erschienen seine
Artikel «Der
Talmud» (Berl. 1869) und «Der
Islam» (ebd. 1874).
Rudolf von,
Maler und Bildhauer, geb. zu
Moskau,
[* 6] bildete sich seit 1855 aus der
Dresdener Kunstakademie
und ließ sich nach längerm Aufenthalt in
Rom
[* 7] 1866 bleibend in
Berlin nieder.
Seine
Bilder sind meist der
antiken Mythologie entlehnt: Fesselung des Prometheus, Penelope, Entführung der Helena
(Berlin; Nationalgalerie).
Sie zeigen
blühendes
Kolorit und reizende Lichtwirkung bei sorgfältiger Zeichnung.
Sein plastisches Hauptwerk ist Herakles
[* 8] und
Omphale.