Deus
ex
machĭna (lat., »Gott
aus der
Maschine«),
[* 2]
sprichwörtlich gewordener Ausdruck für die durch plötzliches Dazwischentreten einer Person oder eines Zufalls bewirkte und unerwartet günstige Lösung eines tragisch geschürzten Knotens im Drama oder auch im Roman. Ursprünglich kommt der Ausdruck von der antiken Tragödie her, in welcher es häufig geschah, daß die Katastrophe durch einen vermittelst der Maschinen herabgelassenen helfenden Gott zur Befriedigung der Zuschauer plötzlich gelöst wurde.
Dahin gehört z. B. die
Erscheinung des
Herakles
[* 3] im »Philoktet« und der
Artemis
[* 4] in der »Iphigenia in
Tauris«.
In den modernen
Zauberspielen geschieht dies noch jetzt, und im modernen Lust- und
Schauspiel sowie im
Roman kann man jeden
Inkognitofürsten oder reichen ostindischen
Onkel etc., der wie aus den
Wolken fällt, um den
Konflikt zu lösen, einen Deus ex machina
nennen.
Auch auf plötzlich eintretende Ereignisse im gewöhnlichen
Leben hat man den
Ausdruck
übertragen.