Deshima
(Desima, Decima, »Vorinsel«),
ein künstlich geschaffenes Inselchen an der Südseite der Stadt Nagasaki in Japan, [* 2] von dieser nur durch einen überbrückten Kanalgraben getrennt. Es hat die Gestalt eines ausgebreiteten japanischen Fächers ohne Griff, ist 200 m lang und 70 m breit und war anfangs zur Aufnahme der portugiesischen Kaufleute bestimmt, 1641 aber als Handelsfaktorei den Holländern überwiesen, von denen hier 16-20 Personen im Dienste [* 3] der Ostindischen Kompanie unter einem Residenten bis 1854 den beschränkten Handel mit Japan vermittelten. Der Gewinn an den Exportartikeln: Gold, [* 4] Silber, Kupfer, [* 5] Bronze, [* 6] Porzellan, Lackwaren, Seide, [* 7] Kampfer (jährlich für 660,000 Pfd. Sterl.), war ein enormer. Von den Ärzten der Faktorei haben Kämpfer, Thunberg, v. Siebold sich um die Erforschung Japans die größten Verdienste erworben.