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Kolossalgnlppe der Grablegung Christi in der Kirche St. Roch zu Paris; [* 3]
von weitern Arbeiten sind zu nennen: das Grabdenkmal des Kardinals de Belloy ^ in Notre-Dame zu Paris;
das des
Herzogs von ^ Enghien, die sitzende
[* 1]
Figur des Kanzlers L'Höpital . nnd
die Marmorstatuen des
Bacchus und der! Hebe. Außerdem schuf Desfontaines
eine große Zahl tress- licher
Büsten;
so die der Könige
Ludwig XVI.,
Ludwig XVIII., des Malers Vien, Winckelmanns ! und Montesquieus. Desfontaines
starb II. Okt. 1822 zu
Paris. ! Desenzano oder Desfontaines
sul
Lago, Stadt in der , ital. Provinz und im
Kreis
[* 4]
Brescia, am
südwestl. , Ufer
des Gardasees, in 66 in .höhe, an der Linie ! Mailand-Verona des Adriatischcn
Netzes und der ! Dampferlinie Desfontain
es-Salo-Gargnano-Riva,
hat (1881) ^ 3866, als Gemeinde 4220 E., in Garnison das 3.
Bataillon des 33.Infanterieregiments, Post,
Tele- graph, ein Gymnasium,
ein
Theater,
[* 5] mehrere Kir- z ck)en, ein altes Schloß und bedeutenden Getreide- handel.
Der
Hafen ist der
wichtigste am Südende des , Sees. Bedeutend ist der 400 in lange Bahnviadnkt z aus rotem Veroneser Marmor mit 15
Bogen.
[* 6] 5 km
östlich die 4 km lange, kaum 1 km breite Kalb- insel Sermione, das alte Sirmio, von Catull besungen, von dessen
Landhaus die am nördl. Ende liegenden
Gewölbe
[* 7]
«Grotte di Catullo» Überreste sein sollen. Am Westufer der Halbinsel, welche
wie Desfontaines
eine prachtvolle Aussicht auf den See und seine Nandgebirge gewährt, erhebt sich eine mächtige
vicl- türmige
Burg (0a8t6i1o), im 14. Jahrh, von den della Scala von Verona
[* 8] erbaut.
Deseret (d. h. Honigbiene), in der heiligen Sprache [* 9] der Mormonen Name von Ntah (s. d.). Desericms, Joh. Innocenz, ungar. Geschichts- forscher, geb. 1702 zu Neutra, war Piarist und lehrte Theologie in Raab. [* 10] Später ging er als General- assistent seines Ordens nach Rom, [* 11] von wo er als Beauftragter Papst Venedikts XVI. an den Woi- woden der Walachei entsendet wurde. In sein Va- terland zurückgekehrt, lebte er zu Waizcn gelehrten Studien und litterar. Arbeiten. Er starb daselbst ! 1765. Von seinen Werken sind beachtenswert: «Do illitÜ8 KC MNM'iI)I18 llllUAHI-OI-NM C0MM6IitNriH» (5 Bde., Pest 1748-60) und «lli3toria 6pi8oop3.w8 610606818 6t eivitati8 VH0i6ll8i3» (ebd. 1770). Defertas, Gruppe von drei Inseln südöstlich von Madeira [* 12] (s. d.). ^s. Desertion.
Deserteur (frz., spr.-töhr), Fahnenflüchtiger, Desertion (lat.,
i.
Verlassung), im Militär- strafrecht die Fahnenflucht. Sie begeht ein
Sol- dat, wenn er ohne Urlaub von seiner Heeresab-
tcilung entweicht, um seiner gesetzlichen oder von ihm übernommenen Verpflichtung zum Dienste
[* 13] dauernd sich zu
entziehen (Reichs-Militärstraf- gesetzb. §. 69). Der Fahnenflucht können sich auch Rekruten und Dispositionsurlauber und
die übrigen
Personen des Veurlaubtenstandes bei Ein- berufungen zum Dienst, Militärbeamte nur im Felde schuldig machen.
Im 18. Jahrh, kam die Desfontaines
dei dem Werbesystem und der überstrengen Behand- lung sehr häufig vor.
Kavallerieposten bewachten deshalb die Lager,
[* 14] und in den Festungen standen Lärmkanoncn bereit, deren
Signal die umliegenden Ortschaften auf Deserteure fahnden ließ.
Spieß- ruten- und Gassenlaufen war die gewöhnliche
Strafe
dafür. Jetzt ist die Desfontaines
seltener, weil die
Heere aus Landeskindern bestehen, die bei kürzerer Dienstzeit bumancr behandelt
werden. Die ^trafbarkeit der
Desfontaines
ist davon abhangig, ob das Verbrechen im Frieden oder
im
Kriege (zum Feinde, aus einer be- lagerten Festung
[* 15] oder vom Posten vor dem Feinde), ob dasselbe zum erstenmal oder im
Wiederholungs- falle verübt ward, und
ob der Deserteur in einer oe- stimmten Frist freiwillig zurückgekehrt ist oder nicht.
Je nach der Verschiedenheit des Falles wird Desfontaines
und die Anstistnng dazu mit Gefängnis,
Zuchthaus,
Todesstrafe, Versetzung in die zweite
Klasse des ^oldatenstandes, Degradation bedroht.
Versuch der Desfontaines
ist strafbar. Gegen abwesende Fahnen- flüchtige ist iu oontumaoiam auf Geldstrafe zu er-
kennen, zu deren Einziehung Vermögensbefchlag- nahme erfolgt.
Österreich
[* 16] und
Dänemark
[* 17] liefern deutfche
Deserteure aus. Das bürgerliche
Recht bezeichnet mit Desfontaines
die
Verlassung des einen
Ehegatten seitens des an- dern und knüpft
an dieselbe, falls sie in der bös- lichen
Absicht erfolgt ist, die Ehegemeinfchaft auf- zuheben (v. maIitio8N), einen Ehescheidungsgrund
für den verlassenen
Teil. Im ältern gemeinrecht- lichen Prozesse bezeichnete man mir Desfontaines
die Versäu-
mung einer Prozeßhandlung, namentlich eines Rechtsmittels, und sprach daher von einer deserten
Appellation u. s. w. DsLsrtoriI.
ssntontia. (lat.) hieß in der
Sprache des vormaligen gemeinen Prozesses das
Urteil, durch welches ein Rechtsmittel als nicht
inner- halb der
Notfrist eingelegt verworfen wurde.
Defertnten (lat.), die Gebühren, welche dem Nechtsanwalt für feine Thätigkeit zukommen (s. Nechtsanwalt). Desertntenjahr, das letzteDienst- undNutzungs- jahr des Inhabers einer kirchlichen Pfründe. Bei dessen Tode muh eine Auseinandersetzung bezüglich der ihm noch nicht ausgezahlten Einkünfte dieses letzten Dienstjahres (amiu8 ä636lviw3) zwischen der Pfründe und den Erben des Verstorbenen vor- genommen werden. (S. auch Gnadenzeit.) Deseze (spr. -ßähs'), Raymond, Graf, einer der Verteidiger Ludwigs XVI. vor dem Nationalkon- vent, geb. zu Bordeaux, [* 18] wo sein Vater Parlamcntsadvokat war, widmete sich der Advokatur, wurde durch die Verteidigung der Mar- quise Anglure dem Minister Vergennes bekannt und durch diesen veranlaßt, sich in Paris nieder- zulassen.
Sein Ruf als
Anwalt war schon gegr.ündet, als ihm das gefährliche Gefchäft übertragen wurde, die Verteidigung
Ludwigs XVI. mit Malesherbes und Trouchet zu übernehmen. Er lieferte in der Verteidigungsrede, die er vor
den schranken des
Konvents hielt, ein
Meisterstück advo- katorischer
Beredsamkeit. In der Folge wurde Desfontaines
als verdächtig
verhaftet; der
Sturz Robespierres brachte ihm aber wieder die
Freiheit. Nach der Rückkehr der Vourbons überhäufte
ihn
Ludwig XVIII. mit Ehrenbezeigungen. Desfontaines
wurde 1814 zum ersten Präsidenten des Kassationshofs, zum Grohschatzmeister
der königl.
Orden
[* 19] und, nach- dem er in den
Hundert
Tagen dem Hose nach Gent
[* 20] gefolgt war, nach der Zurückkunft 1815 zum
Pair von
Frankreich, 1817 zum
Grafen und Mitglied der
Akademie ernannt. Er starb zu
Paris. ^les/., bei botan.
Namen
Abkürzung für Rene Louicke Desfontaines
(s. d.). Desfontaines
(spr.
däfongtähn),
Pierre
Fran- cois Guyot, franz. Literarhistoriker, geb. zu
Nouen, wurde in seinem 15. Jahre in den Jesuitenorden aufgenommen und durch diesen zum Professor der
Rhetorik zu Vourges befördert. In
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