Deschanel
(spr. däschanell),
Emile, franz. Schriftsteller, geb. zu
Paris,
[* 3] besuchte hier die
Normalschule,
wurde
Professor zu
Bourges, später zu
Paris, bekam aber infolge seiner
Schrift »Catholicisme et socialisme« (1850) den
Abschied.
Deschanel
widmete sich nun völlig der Verbreitung republikanischer
Ideen durch die
Presse
[* 4] und als glänzender
Redner. 1851 aus
Paris flüchtig, hielt er in
Brüssel
[* 5] sehr besuchte litterarische Vorlesungen und wurde, 1859 nach
Paris zurückgekehrt,
Mitarbeiter des
»Journal des Débats«.
Seit 1876 republikanisches Mitglied der Deputiertenkammer, ward er 1881 zum Professor der neuern Litteratur am Collège de France und zum Senator auf Lebenszeit ernannt. Seine hauptsächlichsten Schriften sind: »Les courtisanes grecques« (Par. 1859);
»Histoire de la conversation« (1857);
»Le [* 6] mal et le bien qu'on a dit des femmes« (7. Aufl. 1867);
»La vie des comédiens« (1860);
»Causeries de quinzaine« (litterarische, durch Originalität der Charakteristik anziehende Kritiken, 1861);
»Christophe Colomb et Vasco de Gama« (1862);
»Physiologie des écrivains et des artistes« (1864);
»Études sur Aristophane« (neue Ausg. 1877);
»A bâtons rompus« (eine Sammlung moralischer und litterarischer Aufsätze, 1868);
»Le peuple et la bourgeoisie« (1881);
»Le romantisme des classiques« (1882).