Desbordes-Valmore
(spr. däbord-walmōr), Marcelline, franz. Schriftstellerin, geb. zu Douai, verlor früh ihre Mutter, debutierte mit 16 Jahren an der Komischen Oper, verließ aber die Bühne, als sie sich mit dem Schauspieler Valmore vermählte. Nun wandte sie sich ganz der Litteratur zu und veröffentlichte bald eine Reihe zarter, seelenvoller Gedichte, welche durch ihre tiefe Melancholie wie durch ihre große Anmut und Harmonie sich alle Herzen eroberten.
Sie erschienen unter den Titeln: »Élégies et romances« (1818);
»Élégies et poésies nouvelles« (1824);
»Les pleurs« (1833);
»Pauvres fieurs!« (1839);
»Bouquets et prières« (1843).
Außerdem schrieb sie mehrere gefühlvolle Novellen und Erziehungsschriften, z. B. »L'atelier d'un peintre«, »Le salon de Lady Betty«, »Violette« (deutsch, Leipz. 1840),
»L'écolier« u. a. Sie starb Nach ihrem Tod erschien noch ein Band »Poésies inédites« (1860). Mit deutscher Innigkeit und Tiefe der Empfindung vereinigt die Dichterin französische Lebhaftigkeit und Grazie; ihre Elegien gehören zu den zartesten und innigsten, welche die französische Poesie hervorgebracht hat. Eine Ausgabe ihrer »Contes et scènes de la vie de famille« erschien 1874 (2 Bde.) und der »Poésies de l'enfance« zuletzt 1881.
Vgl. Sainte-Beuve, Mad. Desbordes-Valmore, sa vie et sa correspondance (1870).