Marktflecken im sachsen-weimar.
Kreis
[* 2]
Eisenach,
[* 3] an der
Felda und der Feldabahn (Salzungen-Kaltennordheim), mit
Bezirksdirektion, evangelischer und kath.
Kirche, Korkschneiderei, Fabrikation von hölzernen Pfeifenköpfen
und (1880) 1142 Einw. Dermbach bildete den Schauplatz
des ersten
Kampfes zwischen der preußischen Mainarmee und den
Bayern.
[* 4] Die einzelnen
Gefechte fanden bei Neidhartshausen,
Zelle,
[* 5] Wiesenthal und
Roßdorf statt und werden häufig auch danach bezeichnet.
Die
BrigadeKummer nahm die
Dörfer Neidhartshausen und
Zelle, drängte den Feind bis zu den Dörfern Diedorf
und
Fischbach zurück, stieß hier auf das
Gros der
DivisionZoller und trat nach langem, heftigem
Kampf dem Befehl
Falckensteins
gemäß den
Rückzug an. Zu gleicher Zeit nahm auf dem linken preußischen
Flügel die
BrigadeWrangel das Dorf
Wiesenthal, erstürmte
den Nebelberg und drängte die
DivisionHartmann nach
Roßdorf zurück. Sie hatte hier einen heftigen
Kampf
zu bestehen und ging wieder zurück. So kam es, daß die
Bayern, welche schließlich ihre Hauptpositionen festhielten, sich,
nicht ohne eine gewisse
Berechtigung, den
Sieg zuschrieben; doch erreichte
Falckenstein seinen
Zweck, indem sich die
Bayern über
die
Rhön nach
Kissingen
[* 11] zurückzogen und die Vereinigung mit dem 8.
Korps aufgaben. Die
Preußen
[* 12] verloren 4. Juli 340 Mann
an
Toten und Verwundeten, die
Bayern 470 Mann an
Toten und Verwundeten und über 100 Gefangene.
Vgl. v.
Goeben, Das
Gefecht bei
Dermbach (Darmst. 1870).
1) Verwaltungsbezirk im Großherzogtum Sachsen-Weimar, hat 641,82 qkm, (1890) 37 915 (18 316 männl., 19 599 weibl.)
E., darunter 8168 Katholiken und 622 Israeliten; 6769 bewohnte Gebäude und 8021 Haushaltungen in 81 Gemeinden und umfaßt
die Amtsgerichtsbezirke Geisa, Kaltennordheim, Lengsfeld, Ostheim und Vacha. - 2) Marktstecken und Hauptort des Verwaltungsbezirks
Dermbach, 32 km südsüdwestlich von Eisenach, am nördl. Fuße der
Vorderrhön, an der Felda und an der schmalspurigen Nebenbahn Salzungen-Kaltennordheim (Feldabahn), deren Betriebsverwaltung
hier ihren Sitz hat, hat (1890) 1090 E., darunter 375 Katholiken; Post, Telegrapb, Superintendentur; Korkschneiderei, Fabrikation
von Fässern und hölzernen Pfeifenköpfen, Jahr- und Schweinemärkte. - Bei Dermbach fand ein Gefecht der
preuß. Division Goeben gegen die bayr. Divisionen Zoller und Hartmann statt.
BeimVormarsch der Mainarmee hatte die Division Goeben3. JuliDermbach erreicht und besetzt. Ihr gegenüber stand die bayr. Division
Zoller bei Zella, Neidhartshausen und Fischbach, die Division Hartmann bei Wiesenthal, der Rest des bayr. Heers in der Nähe,
östlich von Dermbach. Für den 4. Juli erhielt die Division Goeben den Befehl vorzugehen, etwa anrückende feindliche Kolonnen durch
einen kurzen Vorstoß zurückzuwerfen, dann aber das Gefecht abzubrechen und den Abzug nach Dermbach anzutreten. GeneralGoeben marschierte
in zwei getrennten Kolonnen, BrigadeKummer gegen Zella, Brigade Wrangel gegen Wiesenthal vor, nahm Wiesenthal,
Zella und Neidhartshausen, auch die starke Position auf dem Nebelberg und ging dann nach Dermbach zurück; die bei Fischbach stehende
bayr. Brigade rückte bis Diedorf vor und zog sich nach Abgabe einiger Kanonenschüsse wieder zurück.