Der
Ackerbau steht auf einer niedrigen
Stufe, die
Ackergeräte sind sehr einfacher Art; doch ist der
Boden im Durchschnitt
vortrefflich und trägt fast ohne Düngung, sodaß noch ein Überfluß an Getreide
[* 2]
(Mais, Weizen, Roggen, Gerste,
[* 3] Hafer
[* 4] und Hirse)
[* 5] ausgeführt werden kann, und die staatliche Fürsorge für theoretisch-landwirtschaftliche Ausbildung verspricht
baldigen Aufschwung. Die östl.
Teile B.s bringen hauptsächlich Weizen und Gerste, die westlichen größtenteils
Mais hervor.
Die mit Getreide bestellbare Bodenfläche beträgt 17918769
Dönüms (ein Dönüm [bulg. Uvrat] == 919,3 qm). Geerntet wurden
(1890) 4743528 Doppelcentner Getreide, 23 Proz. weniger als 1889; 2432362
Doppelcentner
Wein und (1889) 29719 Doppelcentner
Tabak.
[* 6] Auch ist der
Tabak-, Obst- und
Weinbau, in
Ostrumelien die Kornzucht
beträchtlich. Trotzdem die
Berg- und Thalweiden reichen Ertrag geben, ist doch die Viehzucht
[* 7] im ganzen schwach, nimmt aber
in letzter Zeit bedeutenden Aufschwung; Rinder
[* 8] und namentlich Schafe
[* 9] werden hauptsächlich nach
Konstantinopel
[* 10] ausgeführt.
Die
Milch- und Käsewirtschaft ist primitiv. Die
Pferde
[* 11] sind unansehnlich und klein und werden hauptsächlich zum Reiten und
Lasttragen benutzt, wogegen als Zugvieh der
Büffel dient. Es wurden gezählt (1890) 7205339 Schafe, 1350357 Ziegen, 393329
Schweine,
[* 12] (1888) 124996
Stück Großvieh, 147147
Pferde, 61994 Esel
und 5495
Maulesel. Sehr bedeutend ist
die Seidenraupenzucht. Von
Bergwerken sind vereinzelte Eisenerzlager erwähnenswert (besonders bei Samokov), doch ist deren
Ausbeute vernachlässigt; ferner
Kohlenbergwerke (besonders bei
Sofia).