Denken
heißt in der
Philosophie, im Unterschied von der Empfindung und
Anschauung, die Verarbeitung des in diesen gegebenen
Erkenntnisstoffs zum
Begriff und
Urteil und alles weitere Operieren mit den letztern (Schließen und
Beweisen).
Das Denken
bezeichnet daher (ebenso wie der Verstand, s. d.) den einen
vergleichsweise formalen
Faktor der Erkenntnis und drückt eigentlich die Grundfunktion derselben aus, die aber nur in Anwendung
auf die Materie der
Sinnlichkeit wirkliche Erkenntnis schafft; insofern ist Denken
und Erkennen (s. d.)
wohl auseinander zu halten.
Wie in der
Anschauung ist auch im D. ein reiner und empirischer
Bestandteil zu unterscheiden; das «reine»
Denken
bedeutet nicht ein abgesondert für sich stattfindendes Denken, sondern das allem empirischen Denken gesetzmäßig
zu
Grunde liegende, also die Grundfunktion des empirischen Denken
selbst. Die reinen
Bestandteile oder Funktionen des Denken
hat Kant
in seinen
Kategorien (s. d.) nachzuweisen gesucht. Inwiefern das Denken
über
die Grenzen
[* 2] der
Sinnlichkeit hinausgeht s.
Noumenon.