Denina,
Giacomo Carlo, ital. Geschichtschreiber, geb. 28. Febr. 1731 zu Revel in Piemont, studierte zu Turin die schönen Wissenschaften und Theologie und erhielt 1754 die Professur der Humaniora zu Pignerol, welche er aber durch eine der Geistlichkeit mißfällige Komödie, die er durch seine Schüler aufführen ließ, verlor. 1756 ward er außerordentlicher Professor der Rhetorik an der Universität zu Turin, später Professor der griechischen Sprache und der italienischen Litteratur daselbst, aber, da er eine der Geistlichkeit feindliche Schrift: »Dell' impiego delle persone«, einem Verbot zuwider heimlich in Florenz herausgab, seiner Stelle entsetzt, auf sechs Monate in das Seminar zu Vercelli geschickt und nach Ablauf dieser Strafzeit nach seinem Geburtsort Revel verwiesen. Erst 1781 ward ihm erlaubt, nach Turin zurückzukehren; 1782 folgte er einem Rufe Friedrichs d. Gr. nach Berlin, wo er in die Akademie aufgenommen wurde und später den Titel eines Legationsrats und ein Kanonikat in Warschau erhielt. Nach der Schlacht von Marengo ernannte ihn der Verwaltungsrat von Piemont zum Bibliothekar der Universität zu Turin; bevor er aber noch das Amt angetreten, übertrug ihm Napoleon I. für die Dedikation seines »Clef des
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langues« die Stelle eines kaiserlichen Bibliothekars in Paris, wo er 5. Dez. 1813 starb. Seine zahlreichen historischen Arbeiten über das alte Griechenland, über Preußen und Friedrich d. Gr., über Deutschland etc., zum Teil französisch geschrieben, sind jetzt meist von keiner Bedeutung mehr; nur einige, wie »Delle revoluzioni d'Italia libri ventiquattro« (Tur. 1769-1770, 3 Bde.; deutsch von Volkmann, Leipz. 1771-1773, 3 Bde.; in spätern Ausgaben fortgesetzt, z. B. Vened. 1800, 5 Bde.) und die »Storia dell' Italia occidentale« (das. 1809-10, 6 Bde.), sind auch in der Gegenwart noch von Interesse. Sein Epos »La Russiade« (Berl. 1799-1800) enthält eine Verherrlichung Peters d. Gr.