Denīna,
Carlo
Giovanni Maria, ital. Schriftsteller, geb. zu Revello
bei Saluzzo, studierte in Saluzzo und
Turin,
[* 2] ward 1754 Geistlicher und Professor an der Schule zu Pierolo,
von wo ihn die Anfeindung der
Jesuiten vertrieb, erwarb 1756 den theol. Doktorgrad in Mailand
[* 3] und lehrte dann an der
Universität
in
Turin ital.
Beredsamkeit und griech.
Sprache.
[* 4] Seine histor.
Arbeiten und der Umstand, daß ihn die
Jesuiten verfolgten, verschafften
ihm einen Ruf nach
Berlin,
[* 5] wo er als Mitglied der
Akademie von 1782 an lebte. 1800 wurde er Universitätsbibliothekar
in
Turin, 1804 kaiserl. Bibliothekar in
Paris,
[* 6] wo er starb. Denina
ist einer der Hauptvertreter des fremden, insbesondere
des franz. Einflusses in der ital. Litteratur des 18. Jahrh.
Sein «Discorso sopra le vicende della letteratura» (4 Bde.,
Tur. 1760
u. öfter) wurde viel gerühmt und in mehrere europ.
Sprachen übersetzt (deutsch von
Serben, 2 Bde., Berl. 1785‒88).
Sein Hauptwerk:
«Delle rivolutioni d’Italia
libri ⅩⅩⅣ» (3 Bde.,
Tur. 1769
u. öfter; beste Ausg., Mail. 1820; deutsch
von
Volkmann, 3 Bde., Lpz. 1771‒73),
die erste lesbare allgemeine Geschichte Italiens, [* 7] ist ohne eigene Forschung. Die übrigen zahlreichen histor. Arbeiten, sowie das chaotische linguistische Werk «La clef des langues» (3 Bde., Berl. 1805) und ein in Prosa abgefaßtes Epos «La Russiade» (ebd. 1799 fg.) sind wertlos. Eine gute Biographie D.s von F. Reina findet sich im 1. Bande der Mailänder Ausgabe der «Rivoluzioni d’Italia».