Denifle
,
Friedrich
Heinrich
Suso, kathol. Theolog, geb. zu
Imst im Oberinnthal, trat 1861 zu
Graz in
[* 3] den Dominikanerorden,
erhielt 1866 die priesterliche
Weihe, war seit 1870 in
Graz im dortigen Dominikanerkloster thätig und wurde 1880 als Generaldefinitor
seines
Ordens für
Deutschland
[* 4] nach
Rom
[* 5] berufen, wo er als Unterarchivar im
Vatikan
[* 6] für die neue
Ausgabe
der
Schriften des
Thomas von Aquino thätig ist. Die Hauptschriften Denifles
sind (außer seiner
Ausgabe von H.
Susos
Schriften,
Augsb. 1878 ff., und vielen wissenschaftlichen
Aufsätzen, namentlich in
Haupts
»Zeitschrift für deutsches
Altertum«): »Die
katholische Kirche und das
Ziel der Menschheit«
(Graz 1872);
»Das geistliche Leben. Eine Blumenlese aus den deutschen Mystikern des 14. Jahrhunderts« (3. Aufl., das. 1880);
»Der Gottesfreund im Oberland und Nikolaus von Basel" [* 7] (Münch. 1875);
»Taulers Bekehrung kritisch untersucht« (Straßb. 1879);
»Zu Susos ursprünglichem Briefbuch« (Graz 1875);
»Das Buch von geistlicher Armut« (mit dem Nachweis, daß Tauler nicht der Verfasser desselben sei, Münch. 1877),
und die auf 4 Bände berechnete »Geschichte der Universitäten im Mittelalter« (Berl. 1885, Bd. 1).
Seit 1885 gibt er mit Ehrle das »Archiv für Litteratur- und Kirchengeschichte des Mittelalters« (Berl.) heraus.