(spr. dönjeh), nach dem römischen
Denar benannte franz. Silbermünze, anfänglich ganz fein, seit
Philipp I.
schlecht (mit
Kupfer
[* 3] versetzt) und seit
Heinrich III. nur von
Kupfer, = 1/240Livretournois = 0,33Pf. Der
Denier d'or oder
Liard war eine
Rechnungsmünze von 3 Deniers tournois. Denier war auch ein französisches
Gewicht, = 1,275 g, und eine
bei der Numerierung des Seidengarns gebräuchliche Gewichtsgröße, = 0,0531 g.
Man ermittelt, wieviel Deniers eine
SträhneSeide
[* 4] von 476 m (ancien titre) oder von 500 m (nouveau titre)
wiegt.
Courant = etwa 3⅝, deutschen Pfennigen. – war ferner die kleinste der frühern Geldgrößen in mehrern Schweizer Kantonen,
namentlich in der franz. Schweiz,
[* 7] aber von sehr verschiedener Bedeutung, zum Teil durch eine Kupfermünze vertreten.
Denier hieß auch ein kleines franz. Gewicht, ⅓ des Gros oder der Drachme, 1/192 der Mark oder 1/384 des
Pfundes Markgewicht (Livre poids de marc) = 1,27475 g (auch in den SchweizerKantonen Genf
und Neuenburg
[* 8] üblich gewesen); sodann ein franz. und schweiz.
Silberprobiergewicht, 1/12 der Mark (und in 24 Grains oder Gran
[* 9] geteilt), daher 1⅓ Lot früheres deutsches Silberprobiergewicht,
oder 83⅓ Millièmes oder Tausendteile nach der jetzt bei den Edelmetallen fast allgemein üblichen
Feinheitsbezeichnung; ferner ist Denier eine bei der Numerierung (Titrierung, Feinheitsbestimmung, Probe) des Seidengarns in Frankreich
gebräuchliche Gewichtsgröße.
Diese Numerierung erfolgt bei den Seidentrocknungsanstalten (Konditionierungsanstalten, Conditions de soie) zu Paris,
[* 10] Avignon,
London
[* 11] und Krefeld
[* 12] in der Art, daß man die Anzahl Denier nennt, d. h.
die Anzahl von Grän (Grains zu 1/24 Gewichts-Denier) alten Pariser Markgewichts, welche ein altes Strähn von 476 m wiegt (diese
Meterzahl wird für die ursprünglichen 400 alten PariserAunes gerechnet, welche = 475⅜ m sind). Die Seidentrocknungsanstalt
in Lyon
[* 13] legt dagegen seit 1856 ein Strähn von 500 m Länge zu Grunde, und die darauf beruhende Numerierung
wird nouveau titre (titre de Lyon, neue Feinheitsbestimmung) genannt, im Gegensatz zu der auf der Strähnlänge von 476 m
beruhenden Numerierung (ancien titre, alte Feinheitsbestimmung); in runden Zahlen sind 21 neue Denier = 20 alten Denier; ferner sind 23 neue
Denier = 22 Turiner Denari Feinheit, sowie 250 alte Denier = 249 Turiner Denier. Der zu Grunde liegende Denier (d. h. das
alte Gewichtsgrän) ist = 0,053115 g. Nach dem Obigen ist eine Feinheit (ein titre) von 10 Denier eine
solche, bei welcher 500 (oder 476) in der betreffenden Seide 10 alte Grän oder 0,531148 g wiegen.
Noch um das Jahr 1850 drückte in Lyon die Nummer der Seide die Anzahl Denier, d. h. die Anzahl von Grän (zu 1/24 Gewichts-Denier)
des alten Pfundes von Montpellier
[* 14] aus, welche ein altes Strähn oder Gebinde von 400 alten PariserAunes (hier = 475 m gerechnet)
wog. Das Pfund von Montpellier wurde dabei = 414,65 g angenommen, sodaß das betreffende Gewichtsgrän
oder der sogenannte Denier bei der Seidennumerierung = 0,0449924 g war, wofür man in der Praxis genau genug 0,045
g oder 45 mg rechnete. (S. auch Denaro.)