Denguefieber
,
auch Dandyfieber, Daggeïsches Fieber, Polka- oder Insolationsfieber, eine in Amerika, [* 2] Ostindien, [* 3] China [* 4] und Ägypten [* 5] endemisch auftretende Infektionskrankheit, welche unter den Symptomen eines akuten fieberhaften, von Ausschlag begleiteten Rheumatismus auftritt. Die Kranken werden meist ganz plötzlich unter Mattigkeit, Kopfschmerzen, starker Rötung ¶
mehr
des Gesichts, des Halses und der Hände, gastrischen Beschwerden und mehr oder weniger ausgesprochenen Fiebererscheinungen von außerordentlich heftigen Gelenk- und Muskelschmerzen befallen, durch welche oft jede aktive und passive Bewegung des Kranken unmöglich wird; besonders schmerzhaft pflegen die Finger, Hand-, Zehen- und Fußgelenke sowie der Nacken und die Wirbelsäule zu sein. Gegen das Ende des dritten Tags tritt unter reichlichem Schweiß ein unregelmäßiger hellroter, wenig erhabener Hautausschlag auf, Mandel- und andere Drüsenschwellungen, öfter auch Speichelfluß, treten hinzu, bis nach weitern drei Tagen unter starker Abschuppung der Haut [* 7] die Erscheinungen schnell nachlassen und Genesung erfolgt.
Häufig bleibt längere Zeit ein auffallendes Gefühl von Schwäche zurück; trotzdem ist das Denguefieber
keine
gefährliche Krankheit, Todesfälle gehören zu den größten Seltenheiten. Die Krankheit entsteht wahrscheinlich durch die
Infektion mit Mikro-Organismen, doch ist darüber noch nichts Sicheres bekannt. Die Behandlung besteht innerlich in kühlenden
Getränken sowie Ableitungen auf den Darm,
[* 8] äußerlich in Einreibungen der schmerzenden Gelenke mit warmem
Öl und Einhüllen derselben in Watte; innerlich werden kleinere Dosen Chinin oder Salicylsäure empfohlen.