Dendríten
(griech.), baumförmig verästelte Aggregate, welche Mineralien [* 2] und lösliche Salze unter günstigen Umständen bilden können. Hierher gehören die schwarzen (Pyrolusit) oder braunen (Brauneisenstein) Zeichnungen, welche sich mitunter auf engen Fugen und Klüften des Mergels sowie des Sand- und Kalksteins finden. Sie sind dadurch entstanden, daß in die Haarspalten des Gesteins Lösungen von ¶
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Mangan- und Eisensalzen eindrangen, aus denen sich infolge einer Verdunstung des Lösungsmittels die unlöslichen Oxyde ausschieden.
Eine andre Entstehungsweise haben die Baum- oder Strauch-, auch federartigen Aggregate, welche an gediegenen Metallen, einigen
Metallverbindungen sowie an verschiedenen löslichen Salzen beobachtet werden. Hier ist die Verästelung Folge der Kristallisation
und daher symmetrisch. Gediegenes Silber zeigt moosartige Gebilde, deren Verästelungen sich, da die Grundform
ein reguläres Oktaeder ist, unter rechten Winkeln schneiden. Ähnliche Formen zeigen Gold
[* 4] und Kupfer,
[* 5] wie auch lösliche Salze
beim Verdunsten des Lösungsmittels nicht selten Dendríten
bilden.
Vgl. Metallbäume und Mineralien (morphologische Eigenschaften).
S. Tafel »Mineralien«, [* 3] Fig. 6.