1) griech.
Heros, Sohn des
Theseus und der
Phädra, Herrscher von
Athen,
[* 3] kämpfte (in der nachhomerischen
Mythe)
mit vor
Troja
[* 4] und befreite dort seine Großmutter
Äthra aus der
Sklaverei, in welcher
Helena dieselbe hielt.
Auf der Rückreise verlobte er sich mit
Phyllis, der Tochter des thrakischen
Königs Sithon, begab sich aber noch
vor der Vermählung
zur
Ordnung seiner Angelegenheiten nach
Athen, und als er nicht zur bestimmten Zeit zurückkehrte, erhängte sich
Phyllis; sie
ward in einenBaum verwandelt.
Als
Diomedes, auf seiner Rückkehr von
Troja nach
Attika verschlagen, dieses Land, ohne es zu kennen, plünderte, stürzte sich
Demophon den Eindringlingen entgegen, tötete einige und erbeutete das
Palladion. Er war der erste, welcher deshalb vor den attischen
Gerichtshof »beim
Palladion« gestellt wurde.
Später schützte er die
Herakliden vor dem sie verfolgenden
Eurystheus und erlegte diesen im
Kampf.
SeinBruder und
Gehilfe ist Akamas, der ebenfalls mit vor
Troja kämpfte und auf
Kypros,
wohin er eine
Kolonie geführt hatte, starb.
2) Sohn des eleusin.
KönigsKeleos und der Metaneira und Pflegling der
Demeter
[* 5] (s. d.).
im Homerischen Hymnus auf Demeter der Sohn des eleusinischen Königs Keleos. Ihn pflegte die Göttin, als
sie ihre Tochter Persephone
[* 7] suchend auf der Erde weilte, in Gestalt einer alten Frau und würde ihn durch
Ambrosia und Läuterung im Feuer unsterblich gemacht haben, wenn sie nicht durch D.s Mutter Metaneira belauscht und gestört
worden wäre. Später ward Demophon in der eleusinischen Sage von Triptolemos (s. d.) verdrängt, und man erzählte, daß Demophon bei
der Läuterung im Feuer verbrannt sei.
Der NameDemophon erhielt nun in der attischen Sage eine andere Bedeutung; er galt als Sohn des
Theseus und der Amazone
[* 8] Antiope oder der Phaidra oder der Ariadne. Als Menestheus sich der Herrschaft über Athen bemächtigt
hatte und Theseus selbst nach der Insel Skyros ging, sandte er seine SöhneDemophon und Akamas nach Euböa. Von dort zogen
sie nach der nachhomerischen Dichtung in den Krieg gegen Troja, wo sie nach der Zerstörung der Stadt Theseus’MutterAithra
(s. d.) wiederfanden. Demophon und Akamas kehrten nach Athen zurück und teilten sich, da
¶
mehr
Menestheus vor Troja gefallen war, in die Herrschaft. Dem Demophon verdankten die Athener das troische Palladion, in dessen Besitz
sie zu sein glaubten. Die Wiederfindung der Aithra war ein beliebter Gegenstand der griech. Kunst; auch Polygnot hatte die
Scene in seiner delphischen Iliupersis dargestellt.