Demokratische
Partei
, Partei
in den
Vereinigten Staaten
[* 2] von
Amerika.
[* 3] In ihrer Geschichte sind drei
verschiedene
Perioden zu unterscheiden, in denen ihr Charakter und ihre Partei
grundsätze ganz verschieden waren, je nachdem
andere polit. Interessen in den Vordergrund traten. Sie wurde zuerst um 1792 von
Jefferson im Gegensatz zu der Partei
der
Föderalisten gegründet, die eine starke Bundesgewalt anstrebte, während die Demokratische Partei
den
Einzelstaaten möglichste
Freiheit gewähren wollte und möglichst beschränkte Gesetzgebung und weite
Ausdehnung
[* 4] des
Wahlrechts
als Partei
grundsätze bekannte. Um nicht mit den franz. Jakobinern auf eine Linie gestellt
zu werden, nahmen sie auch die Bezeichnung Republikaner an, und beide
Namen galten seit 1798 ohne Unterschied.
Als sich um 1815 die Föderalisten auflösten, blieben die Demokraten in der sog.
Era of good feeling (s. d.) die alleinherrschende Partei.
Sie teilten sich dann
im Laufe der Zeit in verschiedene
Fraktionen, deren eine sich 1829 um Jackson sammelte und den
Namen der Demokratische Partei
nun für sich
allein in
Anspruch nahm. Sie bekämpfte das Privilegium der
Bank der
Vereinigten Staaten und widersetzte
sich der Schutzzollbewegung, die zu dem hohen Zolltarif von 1828 geführt hatte. Als Gegner standen ihnen die nationalen
Republikaner oder
Whigs gegenüber.
Nach der
Annexion von
Texas 1845 begannen sich die Demokraten über die Sklavereifrage zu teilen. Während das
Gros der Partei
die
Sklaverei verteidigte, ging 1856 eine große Zahl zu den Republikanern über, 1861 folgten viele andere,
nachdem schon 1860 die Spaltung der Partei
dadurch offenkundig geworden, daß der südl. Flügel
Breckinridge, der nördliche Douglas als Präsidentschaftskandidaten aufstellte. Nach dem Bürgerkriege vereinigten sich
die nördl. und südl. Demokraten von neuem
und erhielten Zuwachs durch die
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Whigs des Südens, die durch den Versuch, die Südstaaten durch die Stimmen der Neger zu regieren, beunruhigt wurden. Die neue
Demokratische Partei
erkannte das Resultat des Krieges, die Aufhebung der Sklaverei, an, suchte aber die Neger von der Stimmabgabe abzuschrecken,
und erlangte 1876 im Hause der Repräsentanten eine große Majorität, die ihnen seitdem verblieb, mit
Ausnahme von 1889 bis 1890. In der Schutzzollfrage trat sie für Herabsetzung des Tarifs ein und erlangte infolgedessen bei
der Wahl zum Repräsentantenhause drei Viertel der Sitze (239 gegen 93 republikanische). Auch im Senat gewann sie 1892 das
Übergewicht. Bei den Präsidentschaftswahlen war die Demokratische Partei
seit 1860 immer unterlegen,
bis es ihr 1884 gelang, ihren Kandidaten Cleveland durch zubringen; 1888 unterlag er dem Republikaner Harrison, schlug ihn
aber 1892 mit bedeutender Mehrheit.