Demiúrg
(griech., »Werkmeister, Bildner«),
bei den christlichen
Gnostikern die
Gottheit als Weltschöpfer, der Judengott, den sie als den Weltschöpfer ansahen, aber
zugleich für ein
Wesen hielten, welches von dem höchsten Gott erst in unendlicher
Entfernung abstamme und ebenso unfähig
sei, Vollkommenes zu wollen, als den
Widerstand der ewigen
Materie zu bändigen (s.
Gnosis und
Gnostiker).
Bei den Neuplatonikern bezeichnet Demiúrg
die Weltseele, von welcher die sichtbare
Welt, gleichsam als ihr Leib, gebildet wurde,
bei den
Kirchenvätern aber zuweilen den
Logos, sofern derselbe als das
Organ
Gottes bei der Weltschöpfung gedacht ward. Bei
den Griechen war Demiúrg
Bezeichnung für Gewerbtreibende, welche (auch
Künstler und
Ärzte gehörten dazu)
zu
Athen
[* 2] in alten
Zeiten neben den
Eupatriden
(Adel) und Geomoren (Zinsbauern) den dritten
Stand bildeten.
In den dorischen
Städten
hießen Demiurgen
die höchsten obrigkeitlichen
Personen.