Demetrios
Phalēreus (d. h. aus Phaleron, Hafenstadt Athens), griech. Philosoph, geboren in niedrigem Stand um 345 v. Chr., Theophrasts Schüler, gewann in Athen [* 3] als Redner so großen Einfluß, daß ihn König Kassandros 318 an die Spitze der Verwaltung der Stadt erhob. Seine zehnjährige Verwaltung war die glücklichste Periode in der spätern athenischen Geschichte, was die Athener dadurch anerkannten, daß sie ihm 360 Statuen, so viele, wie sie Tage im Jahr zählten, errichteten.
Als 307
Demetrios
Poliorketes gegen
Athen rückte, ging Demetrios
, von den wankelmütigen Athenern zum
Tod verurteilt, nach
Alexandria,
wo er, von
Ptolemäos Lagi ehrenvoll aufgenommen, diesen bei der Anlegung der
Bibliothek unterstützte.
Dessen Nachfolger
Ptolemäos
Philadelphos schickte ihn jedoch nach Oberägypten ins
Exil, wo er nach 283, angeblich am
Biß einer
Schlange,
[* 4] starb. Demetrios
gehörte als
Philosoph zur peripatetischen
Schule und hinterließ zahlreiche
Schriften, von denen aber keine
auf uns gekommen ist. Ihm wird mit Unrecht ein (wohl vom
Sophisten
Demetrios aus
Alexandria unter
Mark Aurel
verfaßtes) rhetorisches Werk: »Über den
Ausdruck«, beigelegt, herausgegeben am besten im 9. Teil der »Rhetores
graeci« von
Walz (Stuttg. 1836).
Vgl. Ostermann, De Demetrii Phalerei vita etc. (2 Tle., Hersfeld [* 5] 1847 u. Fulda [* 6] 1857).