écoles" (14 Bde., 1849‒75) war Dementia Mitarbeiter,
besonders für die deutsche Schule.
Das hervorragendste seiner zahlreichen Werke ist die «Encyclopédie des beaux-arts
plastiques» (5 Bde., 1872‒80, mit 6000 Abbild.;
deutsch als «Handbuch der bildenden und gewerblichen Künste», Heft 1‒12,
Lpz. 1877‒79).
Ferner: «Guide de l’amateur de faïences et porcelaines» (4. Aufl., 3 Bde.,
Par. 1873),
«Guide des amateurs d’armes et armures anciennes» (ebd. 1869; deutsch u. d. T.:
«Die Kriegswaffen in ihren geschichtlichen Entwicklungsstufen», 3. Aufl.,
Gera
[* 3] 1891, mit 4500 Abbild.; Ergänzungsband, Wiesb. 1893, mit 600 Abbild.),
«Keramik-Studien» (6 Folgen, Lpz. 1881‒83),
«Studien über die stofflich-bildenden Künste und Kunsthandwerke» (7 Folgen, Lpz.
und Wiesb. 1887‒93).
Geisteskrankheit (lat. Dementia paralytica, Paralyse der Irren, progressive Paralyse)
ist eine Gehirnkrankheit, welche unter einem sehr regelmäßigen und typischen Ablauf
[* 6] von Symptomen allmählich zum Schwunde
der Gehirnrinde und damit zum Verlust aller höhern psychischen und motorischen Leistungen, schließlich zur Lähmung, zum
vollendeten Blödsinn und zum Tod führt. Die paralytische Geisteskrankheit befällt vorzugsweise Männer in der Blüte
[* 7] der Jahre
und ist unheilbar.
Sie tritt zumeist nach kurzen Vorläufern auf mit Größenwahn, der sich ins Ungeheuerliche steigert und bei der übertriebenen
Darstellung von den unermeßlichen Schätzen, den extravaganten Leistungen und Fähigkeiten, welche die Kranken von ihrer Person
entwerfen, meist schon im Beginn den Stempel des Läppischen, Geistesschwachen an sich trägt. Dazu beobachtet
man im Beginn Schlafsucht oder Schlaganfälle, aus denen die Kranken mit erhöhtem Bewegungstrieb, zuweilen in voller tobsüchtiger
Erregung erwachen; bisweilen treten schon nach einem solchen Anfall Lähmungserscheinungen der Sprache,
[* 8] Zittern der Zunge, Zucken
der Gesichtsmuskeln, Ungleichheit und Enge der Pupillen in den Vordergrund. Im weitern Verlauf nehmen die
Wahnideen, die oft mit Sinnestäuschungen verbunden sind, immer mehr den Charakter des Blödsinnigen an; die Fülle der Vorstellungen
nimmt ab, der Gesichtsausdruck und alle Äußerungen werden träger, apathischer, einförmiger.
Dabei nehmen die Bewegungsstörungen zu, der Gang
[* 9] wird schwankend, die Sprache, die Handbewegungen unsicher, bis nach
Jahren unter allmählichem Erlöschen aller höhern Funktionen der Tod eintritt. Dieser geschildert langsame und stetig fortschreitende
(progressive) Verlauf, der Mangel irgendwie zuverlässiger Erklärung der Ursachen der paralytischen Geisteskrankheit, der ausgesprochene
geistige und körperliche Kräfteverfall und endlich der anatomisch nachweisbare, durch chronische Entzündung der Hirnrinde
und Verwachsung dieser mit der weichen Hirnhaut herbeigeführte Schwund des Zentralorgans machen die Paralyse
zu der am besten charakterisierten Geisteskrankheit. Eine Behandlung ist
nach obigem nur bei einer Überwachung im Irrenhaus
möglich und richtet sich zumeist auf Verhütung übler Zwischenfälle. Vgl. Psychiatrie.