Delpino
,
Federico, Botaniker, geb. zu Chiavari in Ligurien, studierte zu Genua [* 2] Mathematik, machte 1851 eine kurze botanische Reise nach Konstantinopel [* 3] und Odessa [* 4] und trat dann in das Verwaltungsfach. 1864 begann er die Blüteneinrichtungen der Asklepiadeen und ihre Befruchtung [* 5] durch Insekten [* 6] zu studieren und machte eine Anzahl der überraschendsten Entdeckungen. Hierauf untersuchte er in derselben Richtung auch andre Pflanzenfamilien und widmete sich, als er von Parlatore in Florenz [* 7] zum Assistenten ernannt wurde, vollständig der Botanik. 1871 erhielt er die naturgeschichtliche Professur an der Forstakademie zu Vallombrosa, und 1873 unternahm er eine Erdumseglung auf der Fregatte Garibaldi, kehrte aber schon 1874 von Brasilien [* 8] nach Italien [* 9] zurück, wo er im folgenden Jahr die Professur der Botanik in Genua erhielt.
Obwohl durch seine teleologische Auffassung der heute herrschenden Weltauffassung schroff gegenüberstehend, hat Delpino
durch
eine
Fülle scharfsinniger
Beobachtungen die biologische Kenntnis der
Pflanzen und besonders der
Blumen in hervorragendster
Weise
gefördert. Er schrieb: »Sugli apparecchi della fecondazione nelle diante antocarpee«
(Flor. 1867);
»Ulteriori osservazioni sulla dicogamia nel regno vegetale«;