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suchte das Gymnasium zu Marseille, war dann Redacteur des " seinapkoi'ö» und ging 1837 nach Paris, wo er Mitarbeiter an mehrern Zeitungen war (" Vert - Vert», ((^16883,^6!'", «^liai-ivin-i», «3icei6», «^vknir ^Htionai)'). Nach dem Teutsch- Französischen Kriege ward er vom Dcpart. Vaucluse in die Nationalversammlung gewählt, wo er 1871 -76 alle republikanischen Bestrebungen begünstigte. Er starb in Paris. Delos verfaßte ein Theaterstück »1^ iin ä6 1^ comsäie" (Par. 1864) und andere Schriften, darunter «?kv3i0ioFi6 äs 1a?ari- 81611116» (ebd. 1841),
«XHtin668 1itt6i'aii'63» (ebd. 1860) u. s. w.;
sein bedeutendstes Werk, ein nützliches Nacbschlagebuch, ist die «Hiätoirs än 8600iiä ^mpii-6» (6 Bde., edd. 1868-75), die großen Erfolg hatte. Eine illustrierte Ausgabe erschien Paris 1880-83. Delorme (spr. -lörm), Marion, berühmte franz. Courtisane, geb. 1611 in einem Torfe bciChälons- sur-Marne, kam früh nach Paris, wo sie ein aben- teuerliches Leben führte.
Unter ihre zahlreichen Liebbaber gehörten der Herzog von Vuckingham, der Großstallmeister Cinq-Mars, der Untcrinten- dant der Finanzen d'Emery u. a. Zwischen ihr und dem jungen Cinq - Mars spielte ein roman- hafter Liebeshandel, in den man auch Richelieu liineingezogen hat.
Bei den ersten Unruhen der Fronde war ihr Haus der Sammelplatz der Häupter dieser Partei, und Mazarin beschloß, sie nach der Verhaftung der Prinzen ebenfalls festneh- men zu lassen;
allein ihr plötzlicher Tod (1650) ver- binderte dies. An diese lnstor.
Thatsachen knüpfte sich später eine Reihe von sagenhaften Erzählungen.
Marion sollte nicht gestorben, sondern nach England entkommen sein und ein abenteuerliches Wander- leben geführt haben.
Victor Hugo hat ihre Schick- sale in einem Drama, Alfred de Vigny in seinem Roman tt^mci-N3.i'8" bearbeitet. -
Vgl. E. de Mirc- court, ^0iifo33i0N8 ä6N3i-i0n 1).
(8 Bde., Par. 1851; neue Aufl., ebd. 1874);
Vazin, lli5toii'6 d^i-ance 80U8 1.0U18 XIII (2. Aufl., 4 Bde., ebd. 1846). De l'Orme (spr. lorm), Philibcrt, franz. Archi- tekt, geb. um 1515 zu Lyon, begab sich früh nach Ita- lien, wo er die Bauten des Renaissancestils und die Überreste der antiken Bauwerke studierte. 1536 nach Lyon zurückgekehrt, wurde er 1542 vom Kardinal Du Bellay nach Paris berufen, der ihn später am Hofe Heinrichs II. einführte.
Vielseitig beschäftigt, seit 1548 Oberaufsehcr der königl. Bauten, entwarf er für den Hof, namentlich für die Geliebte des Königs Diana von Poitiers, eine Reibe von Bauten. Er starb zu Paris.
Sein Hauptwerk ist der Ausbau der Tuilcrien zu Paris;
ferner schuf er die Schlösser St. Maur, St. Germain, Madrid im Vois de Voulogne sowie mebrere Kirchen.
Sein Stil war eine zierliche, sein durchbildete Renaissance.
Bekannt ist er als Erfinder einer «franz. Säulen- ordnung» und des Bohlendachs (s. Tachstuhl).
Er schrieb: «Xonvoiw invnNion i)oni- dien I)5ttii-» (1561) und «^i'3,it6 cle I'lN'cliiwctui'L» (1567) in neun Büchern. -
Vgl. A. Verty, 1^63 31^1163 ai-cliit6ct68 krlni^i3 ä6 111 i-onÄi88Hiico (Par. 1860);
Lübke, Ge- schichte der Renaissance in Frankreich (2. Aufl., Stuttg. 1885);
Biographie von Vacbon (Par. 1887).
Delorme (spr. 'lörm), Pierre Claude Francois, franz. Maler, geb. in Paris, 'lvar Schüler von Girodet, bildete fich dann in Rom an den Werken Raffaels und Michelangelos.
Nach sei- ncr Rückkehr nach Frankreich schuf er meist Kirchen- bilder, aber auch mytholog.
Darstellungen im klas- sicistischcn Stil, wie er seit der Revolution aufge- kommen war.
Seine bedeutendsten Schöpfungen sind: Tcr Tod Abels (1810), Der Tod Leanders, Auferweckung der Tochter des Iairus (1817), Aurora und Kephalus (1822), die Freskomalereien in den Kirchen St. Eustache, Notre-Dame de Lorctte und St. Gervais zu Paris. Er starb in Paris. Delos, jetzt Delopulo oder Mikra Dilos (d.i.Klein-Delos, im Gegensatz zu Megali Dilos, d. h. Groft-Telos, dem heutigen Namen der westl. Nachbarinsel Rheneia) genannt, eine kleine, aus Granit bcstebende Insel des Llgäischen Meers von etwa 3 Hkin Flächeninhalt, ohne Bäume, nur mit niedrigem Gesträuch bewachsen, ist jetzt unbewohnt. T. war im Altertum berühmt als die älteste und heiligste Stätte des Kultus des Apollon, der hier mit seiner Schwester Artemis von der Lcto, die auf dem der Sage nach früher unstet im Meere umher- schwimmenden Eilande Zuflucht suchte, geboren sein sollte, und wurde daher als der religiöse Mittel- punkt der ganzen Inselgruppe der Cykladen (s. d.) betrachtet.
Etwa in der Mitte der Insel erhebt sich ein Berg von 106 ni Höhe, der Kynthos, nach dem Apollon öfter, besonders bei röm. Dichtern, Cynthius igrch.
Kynthios) und Artemis Cynthia (grch. Kyn- thia) genannt werden.
Den Gipfel krönte ein Tem- pel des Zeus und der Athene;
am Aufgange dazu stand ein altertümliches Heiligtum von eigentüm- licher Anlage, dessen Bestimmung unklar ist.
Vom Fuße des Berges zieht sich in südwestl.
Richtung das jetzt meist trockne, zum Teil noch mit antiken Marmorquadern eingefaßte Bett eines Gießbachs herab, dc5 Inopos, von dem die Alten glaubten, daß er mit dem Nil zusammenhänge.
Äm westl. Ab hange des Berges erkennt man noch das alte Theater und unterhalb desselben, nahe dem westl. Strande der Insel, befinden sich die Reste des großen Apollontempels, der, in dor. Stile im An- fang des 4. Iabrh.
v. Chr. aus parischem Marmor erbaut, von Säulenhallen, verschiedenen Heilig- tümern und sonstigen den Zwecken des Kultus die- nenden Gebäuden sowie von einer großen Anzahl von Statuen umgeben war, jetzt einen großen Trümmerhaufen bildet, der den Bewohnern der benachbarten Inseln jahrhundertelang als Stein- bruch gedient hat.
Der Plan des Tempels zeigt große Mnlichleit mit dem des athenischen Theseion; wie fieses war er ein Peripteros mit 6 Säulen an den Schmalseiten und 13 Säulen an den Langseiten.
Nördlich von den Tempelruinen findet man ein trocknes, ovales Bassin, das im Altertum mit Wasser^gefüllt und unter dem Namen des «radför- migen ^ecs» bekannt war. An seinem Rande sollte Leto, wäbrcnd sie sich am Stamme eines Palm- baums festhielt, die Kinder geboren haben.
Nörd- lich und nordöstlich vom Tempel lag die alte Stadt Delos, die, weil die Heiligkeit der Insel sie hinlänglich vor feindlichen Angriffen schützte, bis 69 v. Chr. ganz osscn war.
Noch gegenwärtig sind die Fundamente vieler Häuser erhalten.
Ostlich von der Stadt sind noch Reste des alten Gymnasion und Stadion er- balten. Nachgrabungen in den fast den ganzen Boden der Insel bedeckenden Trümmermassen sind neuerdings von der I^colo t:in in Athen an- gestellt worden, seit 1873 von A. Lebegue (vgl. dessen ii6c1i6i'c1i68 sin- I)61o3, Par. 1876), seit 1876 von Th. Homolle, Reinach u. a. (vgl. die Mitteilungen in deN «^l0UUM6Nt3 FI-6c3 1)IiI)1iü8 Ml' 1'^880C!ati0U ponr I'6l100UrQF6M6Nt ä63 6tuä68 F1'6C8 6NTrance»,