Della Robbia
10 Wörter, 67 Zeichen
Im Meyers Konversations-Lexikon, 1888
Della
Im Brockhaus` Konversationslexikon, 1902-1910
Della
Robbia
, ital. Bildhauer, s. Robbia.
Robbia,
Luca della
, ital. Bildhauer, geb. 1400 zu Florenz,
[* 3] Hauptmeister der italienischen Frührenaissance, schuf um 1445 für
die Orgelempore des Doms zu Florenz Marmorfriese mit musizierenden und tanzenden Knaben (jetzt im Bargello
daselbst) und führte in den Jahren 1446-64 mit Michelozzo und Maso di Bartolommeo die Bronzethür der alten Sakristei des Doms
aus. Seine Hauptbedeutung liegt jedoch in Skulpturen von gebranntem und farbig glasiertem Thon, einer neuen, von ihm für monumentale
Zwecke ausgebildete Gattung der Plastik, in welcher er Reliefs, Medaillons, Thürlünetten (s. Tafel »Keramik«,
[* 4] Fig. 12), Altäre, Freigruppen und ganze Dekorationen ausführte.
Anfangs meist auf weiße Figuren mit blauem Hintergrund beschränkt, wurde die farbige Behandlung allmählich reicher. Die
Werke Robbias
und seiner Schüler sind über ganz Toscana verbreitet und zum Teil ins Ausland gekommen (Kensington-Museum in
London
[* 5] u. Berliner
[* 6] Museum). Sie gehören in ihrer harmonischen Schönheit und ihrem keuschen Adel zu den reizvollsten
Werken der Renaissance. Robbia
starb 1482. Die hervorragendsten von Robbias Schülern sind: sein Neffe Andrea della
Robbia
(1437-1528)
und dessen Söhne Giovanni (1469-1529) und Girolamo (1488-1566).
Vgl. Barbet de Jouy, Les Della Robbia
(Par. 1855);
Cavalucci und
Molinier, Les Della Robbia
(das. 1884).