Deligny
(spr. dölinji), Edouard Jean Etienne, franz. General, geb. zu Ballan (Indre), trat 1835 als Leutnant in das 13. leichte Infanterieregiment und diente über 20 Jahre in Algerien, [* 2] wo er sich sowohl bei den kriegerischen Unternehmungen als in den arabischen Büreaus auszeichnete. Er ward 1844 zum Kapitän befördert, 1848 zum Bataillonschef, 1852 zum Obersten und 1855 zum ¶
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Brigadegeneral. 1859 erhielt er als Divisionsgeneral den Oberbefehl über die Division von Oran und unterdrückte mehrere Aufstände der Araber. Von Oran ward er 1869 abberufen, um das Lager [* 4] von Châlons zu befestigen, und stand 1870 im deutsch-französischen Krieg an der Spitze einer Division der Rheinarmee, mit welcher er in den Schlachten [* 5] vor Metz [* 6] kämpfte und Ende Oktober nach der Kapitulation von Metz in deutsche Gefangenschaft geriet. Er wurde in Münster [* 7] interniert und schrieb hier die Broschüre »1870. Armée de Metz« (Par. u. Brüss. 1870-71), in welcher er als einer der ersten Bazaine die Schuld an dem Unglück der Rheinarmee beimaß. 1873-79 führte er den Oberbefehl über das 4. Armeekorps in Le Mans. [* 8] Er ward darauf zum Generalinspekteur der Armee ernannt, aber 1880 zur Disposition gestellt.