Deligiannis
(Delyannis), Theodor P., griech. Staatsmann, wollte als Ministerpräsident die Unruhen auf der Balkanhalbinsel, [* 3] welche er infolge der Revolution in Ostrumelien und des serbisch-bulgarischen Kriegs erwartete, und die Bedrängnis der Pforte, welche er davon erhoffte, zum Vorteil Griechenlands und zu seinem eignen Ruhm ausbeuten und begann daher im Winter 1885/86 kostspielige Rüstungen, [* 4] um von der Türkei [* 5] die volle Abtretung des auf dem Berliner Kongreß [* 6] zugesprochenen Gebiets zu erpressen.
Trotz aller
Mahnungen und Warnungen der Mächte setzte er die Vorbereitungen zum
Krieg fort und beantragte im April 1886 bei
der
Kammer eine
Anleihe und die
Erhöhung der Streitmacht, worauf die Mächte (außer
Frankreich) energisch
einschritten, auf die Weigerung Deligiannis'
, seine
Rüstungen einzustellen, ihre
Schiffe
[* 7] in den
Phaleron einlaufen ließen und die griechische
Küste blockierten. Erst dann nahm Deligiannis
9. Mai seine Entlassung und stellte sich an die
Spitze der
Opposition gegen das neue
Ministerium
Trikupis.