Deligeorgis
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Epaminondas, griech. Minister, geb. 1829 zu Missolunghi, trat zuerst bei der Revolution von 1862 und der Begründung des neuen Throns Georgs I. in den Vordergrund der Politik. Er war in der Kammer, in welcher er sich durch glänzende Rednergabe auszeichnete, bald der Führer einer Partei, welche nach außen eine friedliche Politik, namentlich Freundschaft mit der Türkei, [* 2] erstrebte, nach innen freiheitliche Grundsätze in Gesetzgebung und Verwaltung verwirklichen wollte.
Nachdem er 1870 nach dem Rücktritt von Zaimis kurze Zeit Ministerpräsident gewesen, übernahm er 1872 wieder die Bildung eines Kabinetts und brachte eine Vereinbarung mit der italienisch-französischen Gesellschaft, welche die Laurionbergwerke besaß, zu stande, infolge deren die Bergwerke auf Griechenland [* 3] übergingen. 1874 gestürzt, war er 1876 drei Tage Ministerpräsident, übernahm aber im März 1877 von neuem das Ministerium und befolgte während des russisch-türkischen Kriegs eine friedliche Politik, da er durch eine gütliche Verständigung mit der Pforte mehr zu erreichen hoffte als durch Krieg. Im Koalitionsministerium vom Juni 1877 erhielt er die Finanzen, trat aber zurück, als im Januar 1878 die Regierung sich zur Teilnahme am Krieg entschloß. Er starb Seine politischen Reden erschienen 1880 in Athen [* 4] (2 Bde.).