forlaufend
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einer
Legion der
Pariser Nationalgarde ernannt. Bis 1824 vertrat er, mit verschiedenen Unterbre- chungen, das Eeinedepartement
als Abgeordneter, von 1827 bis 1842 das zweite
Arrondissement von Saumur. Delft
gehörte der freisinnigen Partei an und kämpfte
namentlich für die Abschaffung der
Todes- strafe, die Schließung der Spielhöllen und die Ver- besserung
des Gefängniswesens.
Seit 1844 war er Pair von
Frankreich und starb als Präsident des Handelsgerichts der Seine in
Paris.
[* 3] Delft
hat sich als Vorstand der
Armenhäuser von
Paris, als Mitbegründer der
Sparkassen in
Frankreich und durch Unterstützung
wissenschaftlicher und künst- lerischer Bestrebungen große Verdienste erworben. Seine wissenschaftlichen
Kenntnisse hat er nieder- gelegt in den Werken: «Ic0N68 86iect9.6 pikutai-um» (5 Bde.,
Par. 1820 - 39),
«Necueil äe coliuilies äecrit63 par I^amarek» (ebd. 1841).
D.s botan. Bibliothek umfaßte 30000 Bände, sein Herbarium und seine Muschelsammlung waren ganz vorzüglich, auch seine Gemäldesammlung war nicht unbedeutend.
Von seinen Werken sind noch zu nennen: «1)68 avan- tkF63 äs 1a. cai386 6'6p3,i-Fii6» (Par. 1835),
«1^6 Zuiä6 äu donkLur» (ebd. 1839),
«1^68 don8 6X6inpi68, U0UV6116 inoraie 0N aotion» (mit de Gerando zusam- men, 3. Ausg., 2 Bde., 1867),
«^0näatiou8 ^u'ii Lorait utile äo lliii'6» (Par. 1845). Deleffit, ein schuppiges und kurzfaseriges Mine- ralaggregat, das namentlich in den Melaphyr-Man- delsteinen als sekundäre Ausfüllung von.hohlräumen bald vollständige konzentrisch-schaligc Mandeln, bald nur die äußern Krusten von andern kalkigen oder kiescligcn Mandeln bildet.
Die Härte ist nur 2,5, die Farbe olivcngrün bis schwärzlichgrün.
Chemisch besteht der Delft
aus
Kieselsäure,
Thonerde,
Magnesia,
Eisen,
[* 4] das bald als
Oxyd, bald als Oxydul', bald
als beides angegeben wird, und 11-12 Proz. Was- ser; schmilzt vor dem Lötrohr
[* 5] nur sehr schwer, wird dagegen von Säuren
sehr leicht zersetzt.
Die
Zer- setzung des augitischen Gemengteils in den
Mela- phyrcn scheint es in erster Linie zu sein,
wodurch das Material zum
Absatz des Delft
beschafft wird. Delff,
Hugo
Heinrich
Karl, philos.
Schriftsteller,
geb. zu
Husum
[* 6]
(Schleswig),
[* 7] studierte in
Tübingen,
[* 8]
München
[* 9] und Kiel,
[* 10] mußte wegen langjährigen Nervenleidens die
beabsichtigte
aka- demische Laufbahn aufgeben, wurde fpäter Teilhaber der
Buchhandlung seines
Bruders, 1889 deren alleiniger
Inhaber. Delft
ist ein entschiedener Gegner der mechan. Weltanschauung
und will die Natur allein aus der Idee des Lebens erklärt haben. Er schrieb namentlich: «Welt und
Weltzeiten. Eine
Phi- losophie
des Lebendigen und der Tbat» (2 Bde., Lpz.
1872),
«Kultur und Religion» (Gotha [* 11] 1875), «Grundzüge der Entwicklungsgeschichte der Reli- gion» (Lpz. 1883),
«Die Hauptprobleme der Philo- sophie und Religion» (ebd. 1886),
«Philosophie des Gemüts» (Husum 1892),
ferner Schriften über Dante, «Glaubensbekenntnis eines unmodernen Naturforschers» (ebd. 1879) und «Das vierte Evan- gelium» (ebd. 1890). Delfico, Melchiorre, neapolit.
Staatsmann und Nationalökonom, geb. zu Leog- nano, gest. zu Teramo, war 1800 -16 im neapolit.
Staatsrat thätig und wurde nach der Restauration der Bourbonen Präsident der Ge- neralkommission der königl. Archive, (^eine bekann- testen Schriften sind: «Neinoi-ik 8tolio1i6 äeiig. repuddlica äi 3an Nai-Wo» (Mail. 1804),
«Hi- c6i'eli6 8u1 V6ro (^rattere dolla Fiui'i8pi'liä6ii2H liomllng. 6 äei 8U0i cnitoi'i» (Neap. 1791 u. 1815; Flor. 1815),
«?eu 8ioi'i 8u lg, 8toriH s 8n I'iucerte^a ed inutilitü. lisiia in6ä68iinN» (Forli 1806; Neap. 1809 u. 1814). -
Vgl. F. Mozzetti,v6Fii 8wclii, äslw 0P6I-6 6 (16116 virtü äi N6icdi0i'!-6l).
(Teramo 1835). Delfino, türk. Stadt, s. Delvino. Delfs, Moritz, Maler, geb. zu Segeberg, erhielt seine künstlerische Ausbildung seit 1853 auf der Akademie zu Antwerpen [* 12] und fetzte dann seine Studien in Paris nach H. Vcrnet und Bellange und 1856 unter Troyon fort.
Von seinen Gemälden sind hervorzuheben: Gefecht bei Kolding, (1868; Hamburg, [* 13] Kunst- Halle), [* 14] Schlacht bei Waterloo [* 15] (1869), Auszug der franz. Gefangenen aus Metz [* 16] (1878; Hamburg, Kunsthalle), Winterlandschaft mit franz. Gefange- nentransport während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 (1879);
Gefecht bei Översee, (1883).
Sodann ist zu nennen: König Franz I. und sein Hof [* 17] auf der Falkenjagd;
Ritter Bock [* 18] von Schlanstedt, Motiv aus dem «Raubgrafen» von Iul. Wolff (1887).
Ferner hat Delft
auch Tierstücke gemalt, so: Ein Pferdemartt
in Norddeutschland, Kuhherde an der
Elbe bei
Hamburg u. s. w. Delfshaven, Stadt an der Maas, seit 1886 mit Rotterdam
[* 19] (s. d.)
vereinigt. Delft
, Stadt im
Bezirk Rotterdam der niedcr- länd.
Provinz Südholland, zwischen Rotterdam und Haag, [* 20] 9 kin südöstlich von letzterm am Schie und an der Linie Rotterdam-'s Gravenhage der Holland. Eisenbahn, wird von vielen, von Linden eingefaßten Kanälen durchschnitten, ist in Form eines Vierecks gebaut und hat (1891) 29022 E. Unter den öffent- lichen Gebäuden zeichnen sich aus: der Prinzenhof (jetzt Kaserne), worin Wilhelm I. von Oranien durch Balthasar Gerhard erschossen wurde; das große, 1618 erbaute Stadthaus mit vielen aus- gezeichneten Gemälden;
die got. Alte Kirche, an Stelle eines ältern Baues im 15. Jahrh, erbaut, mit schiefem Turm und [* 21] den Denkmälern der Ad- mirale Tromp und Peter Hein und des Naturfor- schers Leeuwenhoek;
die Neue Kirche, 1412-76 er- baut, mit einem berühmten Glockenspiel mit etwa 500 Glocken und einem 90 ni hohen Turm, mit der Familiengruft des fürstl. nassau-oranischen Hauses und Mausoleen des Prinzen Wilhelm I. (1621 von Keyzer und Quellinus vollendet) und des zu D. ge- borenen Hugo Grotius, dem 1886 auch ein Bronze- denkmal errichtet wurde.
Außerdem sind zu erwäh- nen: die kath. oder Iesuitentirche, das
Schauspiel- haus mit Konzertsaal und das Städtische
Kranken- haus mit vier Anatomicgcmälden, darunter das älteste und interessanteste
von Mierevelr aus dem I. 1617. Delft
hat eine polytechnische Schule (mit jährlich 250
Studenten und bedeutender Modcll- sammlung)
und eine auf Stadtkosten erhaltene Schule zur
Bildung von
Beamten für die ostind.
Kolonien, zahlreiche Wohlthätigkeitsanstalten, darunter die Waisenstiftung der Frau van Renswoude mit Filia- len im Haag und in Utrecht [* 22] und ein Irrenhaus. war vor Zeiten wegen seiner Fabriken für Fayence [* 23] und Steingut berühmt, sodaß in ganz Holland derartiges Geschirr den Namen Delftware oder Dclfter Zeug führte. (S. Delfter Fayencen.) Nachdem diese Industrie längere Zeit verfallen war, ist sie neuerdings mit gutem Erfolg wieder aufgenommen worden.
Außerdem besitzt Delft
große Kriegsmagazine,
Waffenfabriken, Kugelgießereien
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