Delagōabai,
Meeresbucht und Hafen, an dessen Nordufer die Stadt Lorenzo Marquez sich befindet, in der portug. Kolonie Lorenzo Marquez (s. d.) an der Ostküste Südafrikas, liegt zwischen dem 25. und 26.° 20' südl. Br., ist etwa 112 km lang und 25–40 km breit. Die Bai wird von der nach Norden [* 2] vorspringenden schmalen Halbinsel und Insel Injack gebildet, an welche sich vier größere Untiefen anreihen. Die Durchfahrten zwischen den Untiefen sind zwar für die größten Seeschiffe genügend tief; ¶
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894 nur liegt vor dem innern Hafen eine bei Ebbe etwas seichte Barre. Der Hafen selbst ist etwa 11 km lang und 1½ km breit,
bei einer Tiefe von 3 bis 13 Faden;
[* 4] in ihn münden die mehrere Kilometer aufwärts schiffbaren Flüsse
[* 5] Temba und Umbetosi. Die
Ankerplätze sind gut und geschützt, aber das Löschen der Waren ist bei dem Mangel eines Quais mit Schwierigkeiten
verbunden. Die Küsten der Bai, flach und sumpfig, werden von dichten Mangrovewaldungen umsäumt. Die Hälfte der Bai und des
Strandes, von England beansprucht, kam durch Urteil des Schiedsrichters Mac-Mahon 1875 in den von nun an unbestrittenen
Besitz Portugals. – Noch ist der Handel in der Delagoabai
von geringem Betrag; aber nach der Vollendung der Bahn von hier bis Pretoria
wird er bedeutenden Aufschwung nehmen, denn dann wird die Delagoabai
der begünstigste Hafenplatz für das fruchtbare
und goldreiche Transvaal werden.