(spr. -bórd),Henri, Vicomte, franz.Maler und Kunsthistoriker, Sohn des folgenden, geb. zu
Rennes, bildete sich unter Delaroche und wurde 1855 Konservator, später Vicedirektor des kaiserl.
Kupferstichkabinetts. Seit 1868 ist er Mitglied der
Akademie, seit 1874 Sekretär
[* 2] derselben. Unter seinen Gemälden sind zu
erwähnen: Hagar in der Wüste (1836; Museum zu Dijon),
[* 3] Einnahme von
Damiette (1841), Johanniterritter
von
Jerusalem
[* 4] (1845;
Galerie zu Versailles),
[* 5] eine Passion (1848;
Kathedrale zu
Amiens).
[* 6] Bekannter sind seine
Schriften: «Œuvrede P.Delaroche» (1858),
«Études sur les beaux-arts enFranceet enItalie» (2 Bde., 1804),
(spr. -bórd),HenriFrançois,Graf, franz.
General, geb. zu Dijon, trat bei
Ausbruch der Revolution
in ein Infanterieregiment ein und war 1793 bereits Brigadegeneral. Im folgenden Jahre kämpfte er in
Spanien
[* 8] siegreich an der
Bidassoa(25. Juli) und bei Misquiriz eilte dann mit einer Division an den Rhein und besetzte
den
Breisgau, während
Moreau in
Bayern
[* 9] vorrückte. Nach dem Frieden von Lunéville (1801) übernahm Delaborde die 13. Militär-Territorialdivision,
ging 1807 nach
Portugal und wurde dort Gouverneur der Hauptstadt. 1808 kehrte er nach
Spanien zurück und wurde vom
Kaiser in
den Grafenstand erhoben; 1812 führte er unter Mortier eine Division. Delaborde schloß sich 1815 sogleich Napoleon
wieder an, wurde von diesem zum franz. Pair ernannt und übernahm den
Oberbefehl über mehrere Divisionen. Er wurde deshalb nach der zweiten Restauration auf die Proskriptionsliste gesetzt, doch
erklärte sich das Sept. 1816 zu seiner Aburteilung berufene Kriegsgericht wegen eines Versehens in der
Rechtschreibung seines
Namens für nicht zuständig, worauf seine Angelegenheit in Vergessenheit geraten zu sein scheint. Delaborde lebte
seitdem zurückgezogen und starb in
Paris.
[* 10]