Dekantieren
(Abgießen), Trennung einer
Flüssigkeit von einem Bodensatz, ersetzt das
Filtrieren,
[* 3] führt aber nur dann
zum
Ziel, wenn sich der Bodensatz schnell und vollständig absetzt. Man neigt dann das
Gefäß
[* 4] vorsichtig und kontinuierlich
und läßt so viel von der klaren
Flüssigkeit abfließen, wie möglich ist, ohne daß Teilchen des
Niederschlags
mit fortgerissen werden. Da dies, namentlich bei leichten, voluminösen
Niederschlägen, ungenügend gelingt, so verwendet
man zum Dekantieren
verschiedene Hilfsmittel.
Man benutzt z. B. einen
Topf, welcher in aufsteigender
Linie mit einer
Reihe von Löchern versehen ist, die
mit
Pfropfen
[* 5] verschlossen werden.
Hat sich der
Niederschlag vollständig abgesetzt, so zieht man, von
oben anfangend, einen
Pfropfen
nach dem andern, bis man dicht über dem
Niederschlag angelangt ist. Auch mit
Hilfe eines
Hebers kann man dekantieren
, muß dann aber
den in die
Flüssigkeit eintauchenden
Schenkel desselben am Ende ein wenig in die
Höhe biegen, damit der
in den
Heber
[* 6] hineingesogene
Strom nicht Teilchen des
Niederschlags mit fortreißen kann.
Man benutzt ferner
Gefäße, die ebenso hoch wie weit und dicht über dem
Boden mit einer Öffnung versehen sind. In letzterer
steckt ein
Rohr, welches in dem
Gefäß aufgerichtet und niedergelegt werden kann.
Hat sich nun der Bodensatz
gut abgesetzt, so legt man das bis dahin aufrecht stehende
Rohr allmählich um und läßt durch dasselbe die
Flüssigkeit abfließen,
bis die Rohrmündung den Bodensatz berührt. Vorteilhaft versieht man das freie Ende des
Rohrs mit einer gelochten und mit
Leinwand überzogenen
Trommel, weil man dann die
Flüssigkeit viel weiter abziehen kann, ohne daß Teile
des Bodensatzes mitgerissen werden. Das Dekantieren
findet häufig Anwendung beim
Auswaschen (s. d.) von
Niederschlägen.