Degré
(franz.), Stufe, Staffel, Grad. ^[= # Charles, elsäss. Abgeordneter, geb. 8. Dez. 1842 zu Türkheim im Elsaß, besuchte das Gymnasium ...]
Degré
5 Wörter, 39 Zeichen
Degré
(franz.), Stufe, Staffel, Grad. ^[= # Charles, elsäss. Abgeordneter, geb. 8. Dez. 1842 zu Türkheim im Elsaß, besuchte das Gymnasium ...]
einer der gleichgroßen Teile eines Ganzen. In der Mathematik heißt Grad der 360. Teil des Kreisumfangs; er zerfällt in 60 Minuten, jede Minute in 60 Sekunden. Zwei Kreishalbmesser, welche einen Bogen [* 5] von 1 Grad zwischen sich fassen, bilden einen Winkel [* 6] von 1 Grad. Ein rechter Winkel hat 90 ein gestreckter 180 Grad »10 Grad 15 Minuten 36,25 Sekunden« wird geschrieben: 10° 15' 36,25''. In Frankreich teilte man während der ersten Revolution und des ersten Kaiserreichs den Quadranten und den rechten Winkel in 100 Grad mit dezimaler Teilung, also den ganzen Kreisumfang in 400 Grad. Diese zur Zeit der Restauration wieder aufgegebene Bezeichnung hat neuerdings wieder vielfach Anklang gefunden. - Beim Thermometer [* 7] jeder der gleichen Teile, in welche die Skala eingeteilt ist, und welche gleichen Temperaturunterschieden entsprechen (vgl. Thermometer); auch nennt man so die gleichen Teile mancher an physikalischen Instrumenten vorkommender willkürlicher Skalen, z. B. bei den Aräometern. Solche Teile machen heißt graduieren (s. d.). - Im Salinenwesen nennt man Grad die nach Loten berechnete Salzmenge, welche in 64 oder 100 Lot Sole enthalten ist und mittels der Salzwage gefunden wird. - Im Rechtswesen und der Genealogie heißt Grad die Entfernung eines oder mehrerer Nachkommen von den gemeinschaftlichen Stammeltern; in gleichem Grad mit einem andern verwandt sein heißt demnach: von den gemeinschaftlichen Stammeltern in Ansehung der Abstammung gleichweit entfernt sein, wie dies z. B. bei Geschwistern, Geschwisterkindern etc. der Fall ist (s. Verwandtschaft).
(slaw.), s. v. w. Burg, Stadt;
häufig in Zusammensetzungen, z. B. Belgrad [* 8] (»Weißenburg«) [* 9] etc. Das Wort entspricht dem russ. gorod (Nowgorod, »Neustadt«), [* 10]
böhm. hrad (Wyschehrad, »höhere Burg«),
poln. gród (Tarnogród).
Auch die deutschen Namen auf -grätz (-gratz) sind davon abgeleitet (Königgrätz, [* 11] böhm. Králové Hradec).
Charles, elsäss. Abgeordneter, geb. zu Türkheim im Elsaß, besuchte das Gymnasium in Kolmar, [* 12] dann die École des mines in Paris, [* 13] machte 1871-72 ausgedehnte Reisen in Algerien [* 14] und den übrigen Mittelmeerländern sowie in Mitteleuropa zum Behuf naturwissenschaftlicher und nationalökonomischer Studien und ward 1876 Verwaltungsmitglied der großen Baumwollspinnereien und -Webereien in Logelbach und Kolmar. 1877 wurde er in Kolmar zum Reichstagsabgeordneten gewählt und schloß sich den Elsässer Protestlern an; 1879 wirkte er mit großem Eifer für den Schutzzolltarif und wußte auch im Interesse der von ihm vertretenen Industrie eine Erhöhung des Schutzzolls für Baumwollgarne durchzusetzen.
Außer zahlreichen Abhandlungen über Geologie [* 15] in den Verhandlungen der Académie des sciences in Paris, über Volkswirtschaft im »Économiste français«, über Finanzen und Verwaltung des Elsaß in elsässischen Zeitschriften veröffentlichte er über die Geographie des Elsaß unter andern folgende Schriften: »Hydrologie du bassin de l'Ill« (1867),
»Essais sur le climat de l'Alsace et des Vosges« (1870),
»Rapport sur la faune des mammifères sauvages de l'Alsace«, »Description des formations glacières de la chaîne des Vosges« (1872),
»Mémoire sur les lacs et les tourbières des Vosges«, »Études historiques sur les naturalistes de l'Alsace« (1874),
»Orographie des Basses-Vosges«, »Étude sur le régime des cours d'eau de l'Alsace« (1876),
»Les forèts de l'Alsace et leur exploitation« (1877),
»Heimatskunde, Schilderungen aus dem Elsaß« (Kolm. 1877); über die Industrie: »Les habitations ouvrières en Alsace«, »Études statistiques sur l'industrie de l'Alsace« (1879-83, 2 Bde.),
»Les assurances ouvrières en Allemagne« (1883) und über die deutsche Verwaltung mit scharf oppositioneller Tendenz: »L'Alsace, sa situation et ses ressources au moment de l'annexion« (1872),
»Coup d'œil sur l'exploitation des ¶
chemins de fer de l'Alsace-Lorraine« (1874),
»Die Weinsteuergesetzgebung«, »Considérations sur les finances et l'administration de l'Alsace-Lorraine« (1877),
»Lettres d'un simple bourgeois sur la politique en Alsace-Lorraine« (1882); ferner »Guillaume Philippe Schimper« (1880) u. a.