Deger
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Ernst, einer der Hauptvertreter der ältern religiösen Historienmalerei in Düsseldorf, geb. zu Bockenem (Hannover), entschloß sich nach fünfjährigem Besuch des Gymnasiums in Hildesheim zum Malerberuf und ging 1828 nach Berlin auf die Akademie, wurde aber beim Anblick der nach Berlin gekommenen Bilder der Düsseldorfer Schule bewogen, 1829 die dortige Akademie zu beziehen. Hier widmete er sich nur der religiösen Historie und wußte durch eisernen Fleiß die Schwierigkeiten zu überwinden, die seine künstlerischen Anlagen der Darstellung seiner Gedanken entgegensetzten, weshalb seine Werke, die ebenso frei von strenger Asketik wie von Naturalismus sind, als die Ergebnisse seiner religiösen Begeisterung in ergreifender Weise zum Herzen sprechen.
Bedeutende Bilder aus seiner ersten Zeit sind: der von Engeln umgebene, vom Kreuz abgenommene Heiland im Schoße seiner Mutter (1830), die Kreuztragung (1833), die Verkündigung (1834), die Auferstehung (1835), die Himmelskönigin (1837, Andreaskirche in Düsseldorf) und mehrere Madonnen. Sie veranlaßten den Grafen von Fürstenberg-Stammheim zu dem Auftrag an D., die damals neu erbaute Apollinariskirche bei Remagen mit Fresken zu schmücken, was er in Verbindung mit seinen Kunstgenossen Ittenbach (gest. 1879), Andreas und Karl Müller ausführte.
Nachdem die Künstler zu diesem Zweck 1837-41 in Rom Studien gemacht hatten, kehrten sie mit Skizzen und Entwürfen zurück. D. übernahm die Chornische, deren Hauptbild in der Halbkuppel die kolossale Gestalt des Welterlösers ist, neben ihm die Himmelskönigin und Johannes der Täufer. Diese und die sich daran schließenden Scenen aus dem Leben Christi (entstanden von 1843-51) sind die vorzüglichsten des Cyklus und offenbaren uns nicht nur die ganze echt katholisch-christliche Frömmigkeit ihres Urhebers, sondern auch sein ¶
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gründliches Verständnis der Präraffaeliten. Dann begann er für den König Friedrich Wilhelm IV. die Ausschmückung der Kapelle auf dem Schloß Stolzenfels bei Koblenz, wo er zwölf Fresken ausführte, die, beginnend mit dem Paradies und schließend mit dem Jüngsten Gericht, die Erlösung des Menschengeschlechts vom Fluch der Sünde darstellen. Während und nach der Ausführung dieser Arbeiten entstanden auch mehrere religiöse Ölbilder, die sowohl den Einfluß der italienischen Studie als auch jener Fresken auf die Ölmalerei verraten; z. B.: die heil. Katharina (1842), die heil. Magdalena (1843), der heil. Joseph mit dem Christuskind (1844), die heil. Jungfrau als Altarbild und als Wiederholung des Bildes in der Apollinariskirche eine Auferstehung Christi im Maximilianeum zu München u. a. Seit mehreren Jahren scheint er der Ausübung seiner Kunst entsagt zu haben. 1849 wurde er Mitglied der Berliner Akademie, 1851 Professor und 1869 Lehrer der religiösen Historienmalerei an der Akademie zu Düsseldorf.