Defterdar
(ein aus dem
Persischen in das
Türkische hinübergenommenes, mit dem arab.-pers. defter, d. h.
Buch, und pers. dâr zusammengesetztes Wort),
eigentlich Buchhalter. war früher in der
Türkei
[* 2] der
Titel des Großschatzmeisters,
der die Staatseinkünfte in Empfang zu nehmen und zu buchen sowie aus den in seinen
Händen befindlichen
Fonds die
Staatsausgaben zu bestreiten hatte. Der war demnach gewissermaßen der Finanzminister des frühern Osmanenreichs,
neben dem aber die
Sultane noch einen zweiten
Beamten, den Hasnadar Baschi, hielten, um ihre persönlichen Einkünfte in Empfang
zu nehmen und zu buchen, aus denen zunächst die Hofhaltung bestritten und bisweilen der
Staatsverwaltung
Vorschüsse gemacht wurden. Dies letztere
Amt besteht noch heute unter gleicher Benennung, während an die
Stelle des Defterdar
in der
Leitung der Reichsfinanzen der
Malië Nasiri, Finanzminister, getreten ist. Der
Titel Defterdar
ist jetzt auf den
General-Finanzdirektor
des Wilajets und auf den Minister der
Archive beschränkt.