Deflation.
Rückbildung des Umfangs der verfügbaren, im Umlauf befindlichen Geldmittel unter den von der Wirtschaft benötigten Bedarf. Die Verknappung der Geldmittel hat häufig eine Preissenkung zur Folge.
Deflation
69 Wörter, 525 Zeichen
Deflation.
Rückbildung des Umfangs der verfügbaren, im Umlauf befindlichen Geldmittel unter den von der Wirtschaft benötigten Bedarf. Die Verknappung der Geldmittel hat häufig eine Preissenkung zur Folge.
(lat., Entblößung), im geologischen Sinn die Abtragung der durch die Verwitterung gelockerten festen Bestandteile der Erdoberfläche und ihr Fortschaffen von höher gelegenen Orten nach tiefern. Als mechanisches Agens können dabei außer der Schwerkraft das fließende Wasser im flüssigen und festen Aggregatzustand sowie die bewegte Luft dienen.
Unter den denudierenden Kräften steht in erster Linie das Wasser. Die Arbeit, welche dasselbe leistet, hängt einerseits von dem Gefälle und der Wassermasse ab, anderseits ist der Einfluß je nach der Beschaffenheit und Lagerung des Verwitterungsschuttes sowie dem verschiedenen Grade der Bedeckung mit Vegetation ein andrer. Steiles Gehänge und dünne Pflanzendecke befördern das Fortspülen des mechanisch gelockerten Erdreichs. Zu dem, was auf rein mechanischem Weg vom Wasser zerstört und fortgeführt wird, kommt noch die Masse der chemisch gelösten Stoffe. Im Vergleich mit diesen Mengen ist der Betrag dessen, was vom Eis der [* 5] Gletscher in der Gestalt von Oberflächenmoräne transportiert oder als Schleifpulver vom Boden durch den Gletscherbach entfernt wird, ein geringer zu nennen, selbst wenn man die Abräumung eines schuttbedeckten ebenen Landes und die Ausräumung von flachen Seebecken dazu nimmt.
Viel wirksamer erweist sich dagegen die Entfernung staubartiger Massen vermittelst der mechanischen Kraft [* 6] des Windes. Am bedeutendsten tritt diese äolische Denudation in regenlosen Gebieten auf, wo eine Vegetationsdecke fast ganz fehlt. Das Endziel des Denudationsprozesses ist die Bloßlegung der nackten Felsunterlage, wodurch den Atmosphärilien wieder neue Angriffspunkte geliefert werden. Betrachtet man die Erdoberfläche vom Standpunkt der Wirkung der denudierenden Kräfte, so kann man Regionen der fluviatilen, glazialen und äolischen Denudation unterscheiden, die sich in Bezug auf ihre Oberflächengestalt wesentlich voneinander abheben.
Den ungefähren Betrag der Denudation berechnet man in der Weise, daß man bei einigen Flüssen die Menge des Wassers mißt, die sie jährlich dem Meer zuführen, und die Masse der chemisch gelösten und mechanisch suspendierten Stoffe zu bestimmen sucht. Aus beiden Faktoren läßt sich dann entnehmen, wieviel Material der Fluß jährlich seinem Entwässerungsgebiet entzieht, und aus der Ausdehnung [* 7] dieses Gebiets ergibt sich, um wieviel das letztere jährlich durch Denudation verliert. So hat man gefunden, daß in ungefähr 3000 Jahren die ganze Kontinentalfläche der Erde im Mittel um 30 cm erniedrigt wird.
Vgl. v.Richthofen, Führer für Forschungsreisende (Berl. 1886);
Neumayr, Erdgeschichte, Bd. 1 (Leipz. 1885).