Defilee
jeder Weg oder
Durchgang, der durch Terrainhindernisse so beengt ist, daß er nur in verhältnismäßig
schmaler
Fronte zu marschieren gestattet. Defileen
können zur
Verbindung zweier Terrainabschnitte dienen, wie z. B.
Brücken
[* 2] und Dammwege, oder es sind Wege, die in schwer zugänglichem
Terrain fortlaufen und oft mehrere
Meilen lang sind, z. B.
Straßen
in
Thälern,
Gründen, Ortschaften, Wäldern, morastigen
Niederungen etc. Das Defilee
wird zum Engpaß, wenn
es durchs
Gebirge führt und sehr schmal ist; seine
Ausgänge werden
Deboucheen (s. d.) genannt.
Defileen
spielen im
Krieg eine
Rolle, wenn sie auf der Rückzugslinie verfolgter
Korps liegen und nicht umgangen werden können,
oder wenn der Feind ein
Korps am Debouchieren aus einem Defilee
zu hindern sucht, oder endlich, wenn er ein
von einem
Korps besetztes Defilee
erobern will, wobei es dann zu Defileegefechten kommt, deren Verlauf meist durch die dabei
zur Verwendung kommenden
Waffengattungen sowie durch die
Beschaffenheit des Defilees
selbst bestimmt wird. In der
Regel sind
die
Kämpfe in und vor Defileen
sehr blutig, wofür die
Kriegsgeschichte zahlreiche
Beispiele liefert. Man
sucht deshalb ein Defilee
so schnell wie möglich zu durchschreiten. Defilieren heißt auch bei
Paraden der Vorbeimarsch der
Truppen
an dem Vorgesetzten.