Decourcelle
* (spr. dökurßäl),
Pierre, franz. Theaterdichter, geb. zu
Paris,
[* 2] ein Musterschüler des
Lycée
Henri IV, lag dem
Handel und dem Börsengeschäft ob, bis er nach dem
Krach von 1882 die
Bahn betrat, welche sein
Vater
und sein Oheim, Adrien Decourcelle
und
Adolphe
Dennery, ihm rühmlichst vorgezeichnet hatten. Er wurde Journalist, schrieb im
»Gaulois«
unter den
Pseudonymen Choufleuri und
Valentin und lieferte fast gleichzeitig auf
Bestellung von Sarah
Bernhardt das fünfaktige
Drama
»L?as de trèfle«, das im
Ambigu-Theater einen durchschlagenden Erfolg errang.
Seine Erstlingsarbeit: »Le
[* 3] grain de beauté«, war 1880 im
Gymnase-Theater gespielt worden.
Nun lösten Volksschauspiele,
Lustspiele, Schauerstücke,
Texte zu komischen
Opern, Bühnenbearbeitungen
bekannter
Romane, welche Decourcelle
allein oder mit andern Bühnenkundigen bearbeitete, einander in rascher Reihenfolge
ab: »Le
fond du sac« (1833),
»La Charbonnière« (1884),
»L?Amazone« (1885),
»Les potins de Paris« (1885),
»Les doigts de Birouk« (1886),
»Cloclo« (1887),
»L?abbé Constantin« (nach Ludovic Halévy, 1887),
»Le dragon de la reine« (1888),
»Mensonges« (nach
Paul
Bourget, 1889). Auch im Sensationsroman (»Le chapeau gris«, 1887, und
»Fanfan«, 1889) versuchte sich Decourcelle
mit
Glück.