Dechen
,
Heinrich von, Geognost, geb. zu
Berlin,
[* 2] studierte 1818-19 daselbst das Bergfach, arbeitete dann auf
den Steinkohlengruben bei Sprockhövel in der
Nähe von
Witten, ward 1820 Bergeleve und arbeitete bis 1822 bei den Bergämtern
in
Bochum
[* 3] und
Essen.
[* 4] Nach einer längern
Reise machte er 1824 in
Berlin sein
Examen als Bergamtsassessor,
ward dann im
Ministerium des Innern beschäftigt und 1828 in
Stellvertretung eines Mitgliedes des
Oberbergamts nach
Bonn
[* 5] gesandt.
Im J. 1831 wurde er zum Oberbergrat und vortragenden
Rat im
Ministerium ernannt, erhielt 1834 die außerordentliche Professur
für Bergbaukunde an der
Universität in
Berlin und wurde 1841 Berghauptmann und
Direktor des
Oberbergamts
zu
Bonn. 1848 präsidierte er in
Berlin einer
Kommission für Berggesetzgebung; 1859 übernahm er die interimistische
Direktion
der Abteilung für Bergwesen im
Handelsministerium, kehrte aber 1860 als Oberberghauptmann nach
Bonn zurück und verwaltete
sein
Amt bis 1864, wo er in den
Ruhestand trat. Dechen
hat auf vielen Gebieten der
Mineralogie und
Geognosie
zahlreiche und zum Teil sehr bedeutende
Arbeiten geliefert, namentlich erwarb er sich um die Erforschung der
Rheinlande und
Westfalens große
Verdienste und lieferte vorzügliche Kartenwerke.
Von seinen Arbeiten sind besonders hervorzuheben: »Geognostische Umrisse der Rheinlande« (mit v. Öynhausen und Laroche, Berl. 1825, 2 Bde.) und »Geognostische Karte der Rheinlande« (mit denselben, das. 1825);
»Geognostische Übersichtskarte von Deutschland, [* 6] England, Frankreich und den Nachbarländern« (das. 1839, 2. Bearbeitung 1869);
»Sammlung der Höhenmessungen in der Rheinprovinz« [* 7] (Bonn 1852);
»Geognostische Führer« in das Siebengebirge (das. 1852, 2. Bearbeitung 1861),
zur Vulkanreihe der Vordereifel (das. 1861, 2. Aufl. 1885),
zum Laacher See (das. 1864);
»Die nutzbaren Mineralien [* 8] und Gebirgsarten im Deutschen Reich« (Berl. 1873).
Dechen
leitete auch
die amtliche geognostische Untersuchung der
Rheinprovinz und
Westfalens, als deren
Resultat die
»Geologische
Karte« von 1855 bis 1865 in 34
Sektionen
erschien, dazu
Erläuterungen
(Bonn 1870-84, 2 Bde.). Im Auftrag der
Deutschen
Geologischen Gesellschaft gab er die
»Geologische
Karte von
Deutschland« (Berl. 1869, 2
Blätter, mit
Text) heraus.