Trajan aber begann 101 den
Krieg von neuem, der 102 mit Decebalus' Unterwerfung endete. Doch schon 104 versuchte Decebalus das römische
Joch abzuwerfen; allein durch Trajan, welcher über die
Donau beim jetzigen
Orsova eine auf steinernen
Pfeilern ruhende
Brücke
[* 4] schlug, insInnere des
Landes gedrängt, zuletzt auch seiner Hauptstadt
Sarmizegetusa beraubt, gab er sich
den
Tod.
SeinKopf wurde nach
Rom
[* 5] gebracht,
Dacien in eine römische
Provinz verwandelt (106). Neuerdings wird vielfach angenommen,
daß »Decebalus« nicht ein
Eigenname sei, sondern »König« oder
»Fürst« bedeute.
König von Dacien (s. d.) zur Zeit der röm.
Kaiser Domitian und Trajan, nötigte die sämtlichen dacischen Teilfürsten, ihm zu huldigen, und fiel 86 n.Chr.
in Niedermösien ein, dessen Statthalter Oppius Sabinus von ihm geschlagen und getötet ward. Domitian unternahm selbst einen
Kriegszug gegen Decebalus; der Gardepräfekt Cornelius Fuscus drang in das Land ein, fand aber bald seinen Untergang. Glücklicher
war bei dem zweiten Zuge Domitians Feldherr Julianus (88). Dennoch sah sich der Kaiser, der von den Markomannen
geschlagen worden war, genötigt, mit Decebalus Frieden zu schließen und diesem, der nominell in eine Art Vasallenverhältnis
zu Rom trat, einen jährlichen Tribut zu bewilligen (90) und außerdem zahlreiche Handwerker und Künstler zu schicken.
Der KaiserTrajan erneuerte sodann den Krieg gegen Decebalus und erfocht 101–102 in Dacien selbst Siege. Decebalusbat um
Frieden und erhielt ihn, jetzt ganz abhängig, brach ihn aber schon 104. Hierauf führte Trajan sein Heer über eine (in 18 Monaten
zwischen Turnu-Severin und Kladova erbaute) steinerne Brücke über die Donau nach Dacien (105), schlug den Decebalus und
eroberte seine Hauptstadt Sarmizegetusa, worauf Decebalus (107) sich selbst tötete und sein Land röm.
Provinz wurde. Diese Kriege sind auf der Trajanssäule dargestellt.