Decebălus,
König von Dacien (s. d.) zur Zeit der röm.
Kaiser Domitian und
Trajan, nötigte die sämtlichen dacischen Teilfürsten, ihm zu huldigen, und fiel 86 n.Chr.
in Niedermösien ein, dessen
Statthalter Oppius Sabinus von ihm geschlagen und getötet ward. Domitian unternahm selbst einen
Kriegszug gegen Decebalus;
der Gardepräfekt
Cornelius Fuscus drang in das Land ein, fand aber bald seinen
Untergang. Glücklicher
war bei dem zweiten Zuge Domitians Feldherr Julianus (88). Dennoch sah sich der
Kaiser, der von den
Markomannen
geschlagen worden war, genötigt, mit Decebalus
Frieden zu schließen und diesem, der nominell in eine Art Vasallenverhältnis
zu
Rom
[* 2] trat, einen jährlichen
Tribut zu bewilligen (90) und außerdem zahlreiche Handwerker und Künstler zu schicken.
Der
Kaiser
Trajan erneuerte sodann den
Krieg gegen Decebalus
und erfocht 101–102 in Dacien selbst
Siege. Decebalus
bat um
Frieden und erhielt ihn, jetzt ganz abhängig, brach ihn aber schon 104. Hierauf führte
Trajan sein
Heer über eine (in 18
Monaten
zwischen Turnu-Severin und Kladova erbaute) steinerne
Brücke
[* 3] über die Donau nach Dacien (105), schlug den Decebalus
und
eroberte seine Hauptstadt Sarmizegetusa, worauf Decebalus
(107) sich selbst tötete und sein Land röm.
Provinz wurde. Diese
Kriege sind auf der
Trajanssäule dargestellt.