Debidour
(spr. -uhr), Antonin, franz. Geschichtsforscher, geb. zu Nontron (Dordogne), besuchte die Normalschule und wurde Geschichtslehrer am Lyceum seiner Vaterstadt. Den Krieg von 1870 bis 1871 machte er als Freiwilliger in der Verteidigungsarmee von Paris [* 2] mit. Nachdem er an mehreren Lyceen als Lehrer der Geschichte gewirkt hatte, erwarb er 1877 mit einer Arbeit über die Kaiserin Theodora den Doktorgrad und wurde 1878 an die Faculté des lettres in Nancy [* 3] berufen, wo er 1880 zum Professor der Geschichte ernannt wurde und die Société de géographie de l'Est und die »Annales de l'Est« gründete.
Auch für die Ligue de l'enseignement war er durch Vorträge thätig und widmete sich mit Eifer der Sache der republikanischen Demokratie. Unter seinen Schriften sind zu nennen: »La Fronde angevine« (1877),
von der Akademie gekrönt;
»Précis de l'histoire de l'Anjou« (1878);
»Le [* 4] général Bigarré, d'après ses mémoires inédits« (1880);
»Histoire de Du Guesclin« (1880);
»L'impératrice Théodora« (1885);
»Études critiques sur la Révolution, l'Empire et la période contemporaine« (1886);
»Histoire diplomatique de l'Europe, 1814-1878« (1890,2 Bde.).
Auch übernahm er die Vollendung von Lanfreys »Histoire de Napoléon I«.