Debay
(spr. -bäh), franz. Künstlerfamilie. –
Jean
Baptiste
Joseph Debay
, der
Ältere, Bildhauer, geb. zu Mecheln,
[* 3] kam 1801 nach
Paris
[* 4] in das
Atelier von
Chaudet und erhielt nach Vollendung seiner Ausbildung den
Auftrag, 30
Büsten für die
Bibliothek und 10
Statuen für die
Börse in Nantes
[* 5] anzufertigen. 1817 nach
Paris zurückgekehrt, schuf er zwei Kolossalstatuen,
einen Neptun und
Apollo, für Habana;
[* 6] in demselben Jahre erhielt er für die
Büste des Schauspielers
Talma
eine
Medaille zweiter
Klasse.
Von seinen Hauptwerken, die er in den folgenden Jahren vollendete, sind zu nennen: die bronzene Reiterstatue Ludwigs ⅩⅣ. in Montpellier [* 7] (1829), die Statue des berühmten Kanzlers L’Hôpital im Rathause zu Aigueperse, der heil. Sebastian in der Kirche St. Merri zu Paris, die Marmorstatuen Karl Martells (1839; im Museum zu Versailles) [* 8] und Colberts (im Palais Luxembourg, Senatssaal), die Marmorbüsten der Generale Cambronne und Valhubert (beide im Museum zu Versailles). Ferner die Marmorgruppen: Merkur [* 9] den Argus einschläfernd, Merkur den Argus tötend, die drei Parzen;
das Mädchen in der Muschel, sein bestes Werk.
Außerdem schuf er die allegorischen [* 1] Figuren des Atlantischen Oceans und des Mittelländischen Meers an den südl. Springbrunnen auf der Place de la Concorde in Paris. Er starb
Jean
Baptiste
Joseph Debay
, der
Jüngere, Sohn des vorigen, ebenfalls Bildhauer, geb. in Nantes, war
Schüler seines
Vaters und von
Bosio, gewann 1829 den großen Rompreis mit dem Relief:
Tod des Hyacinth. Von seinen plastischen Werken, in denen
er sich dem
Vater ebenbürtig zeigt, sind hervorzuheben: der Genius des Seewesens (Marmor), der Genius der Jagd
(Bronze);
[* 10]
eine junge Sklavin, welche Marmorstatue ihm 1836 die erste Medaille einbrachte;
Marmorstatue Karls Ⅷ. von Frankreich (1839; Museum zu Versailles).
Ferner die Bronzestatue des Generals Cambronne in Nantes (1848), des Marschalls Oudinot in Bar-le-Duc (1850); außerdem schuf er sechs Apostelstatuen für die Kirche St. Eustache zu Paris. Er starb zu Paris. ¶