De
Bary,
Heinrich
Anton,
Botaniker, geb. zu
Frankfurt
[* 2] a. M., studierte seit 1849 in
Heidelberg,
[* 3]
Marburg
[* 4] und
Berlin
[* 5] Medizin, ließ sich 1853 in
Frankfurt a. M. als
Arzt nieder
, habilitierte sich aber schon 1854 als
Dozent
der
Botanik in
Tübingen,
[* 6] ward 1855 als
Professor der
Botanik nach Freiburg
[* 7] berufen und erhielt 1859 die ordentliche Professur daselbst; 1867 folgte
er einem
Ruf nach
Halle
[* 8] und 1872 nach
Straßburg,
[* 9] wo er als erster
Rektor der neuerrichteten
Universität fungierte.
De
Barys hauptsächlichste
Leistungen beziehen sich vorzugsweise auf die
Pilze
[* 10] und
Myxomyceten;
[* 11] insbesondere verdankt man ihm vielfach
erweiterte Kenntnisse über den Entwickelungsgang der
Pilze, über die Mehrfachheit ihrer Fruchtorgane, über den
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Generationswechsel (z. B. bei den Rostpilzen) und über sexuelle Vorgänge bei den Pilzen. Von seinen zahlreichen Schriften erwähnen wir: »Beitrag zur Kenntnis der Achlya prolifera« (Berl. 1852);
»Untersuchungen über die Brandpilze und die durch sie verursachten Krankheiten der Pflanzen« (das. 1853);
»Untersuchungen über die Familie der Konjugaten« (Leipz. 1858);
»Die Mycetozoen, ein Beitrag zur Kenntnis der niedersten Tiere« (das. 1859, 2. Aufl. 1864);
»Recherches sur le développement de quelques champignons parasites« (Par. 1863);
»Die gegenwärtig herrschende Kartoffelkrankheit, ihre Ursache und Verhütung« (Leipz. 1861);
»Über die Fruchtentwickelung der Askomyceten« (das. 1863);
»Beiträge zur Morphologie und Physiologie der Pilze« (Frankf. 1864-82, 5 Tle.);
»Morphologie und Physiologie der Pilze, Flechten [* 13] und Myxomyceten« (Leipz. 1866);
»Über Schimmel [* 14] und Hefe« [* 15] (2. Aufl., Berl. 1874);
»Vergleichende Anatomie der Vegetationsorgane bei den Phanerogamen und Farnen« (Leipz. 1877);
»Vergleichende Morphologie und Biologie der Pilze, Mycetozoen und Bakterien« (das. 1882);
»Vorlesungen über Bakterien« (das. 1885).
Auch gab er »Mikrophotographien nach botanischen Präparaten« (Straßb. 1878) heraus und redigiert seit 1866 die »Botanische Zeitung«.