De
Boni, Filippo, ital. Schriftsteller, geboren um 1820 zu
Feltre im
Venezianischen als Sohn armer Eltern, mußte frühzeitig
das geistliche
Kleid anlegen, verließ aber bald den
Priesterstand wieder und trat als
Hauslehrer in eine adlige
Familie zu
Venedig,
[* 2] von wo er sich nach
Florenz
[* 3] begab. 1846 zur
Flucht genötigt, ließ er sich in
Lausanne
[* 4] nieder, wo er seine
bekannten republikanischen
Flugblätter »Così la penso« herausgab. Während der
Revolution von 1848 finden wir ihn in
Mailand
[* 5] als
Redakteur der von
Mazzini gegründeten
»Italia del Popolo« thätig.
Nach dem Wiedereinzug der Österreicher ging er nach Toscana, sodann nach Rom, [* 6] wo ihn die dortige Republik zum Gesandten in der Schweiz [* 7] ernannte. Der Sturz der Republik in Rom verhinderte seine Rückkehr ins Vaterland. Er nahm teil an der bekannten »Tipografia elvetica« in Capolago und hielt sich dann in Zürich [* 8] auf, wo er kärglich von den Berichten über europäische Verhältnisse lebte, welche er für die »Tribuna« in Buenos Ayres [* 9] schrieb. 1859 endlich ins Vaterland zurückgekehrt, trat er 1860 ins Parlament, wo er stets der Linken angehörte und keine Gelegenheit vorübergehen ließ, um gegen das Papsttum zu kämpfen. Er starb in Florenz. Seine Hauptschriften sind folgende: »Gli Eccelini e gli Estensi. Storia del secolo XIII« (Vened. 1841, 3 Bde.);
»Voci dell' anima« (Lausanne 1846);
»Sull' arte e sugl' artisti italiani« (Flor. 1844);
»Domenico Veneziano e Andrea del Castagno«, Drama (Turin [* 10] 1851);
»La chiesa romana e l'Italia« (Mail. 1863);
»L'inquisizione e i Calabro-Valdesi« (das. 1864);
»Ragione e dogma« (Siena 1866);
»Dell' incredulità degl' Italiani nel medio evo« (Mail. 1868).