forlaufend
882 Deidesheim - Deiphobos
Deidesheim, Stadt im
Bezirksamt Neustadt
[* 3] des bayr. Reg.-Bez. Pfalz, 7 km südlich von
Dürkheim,
[* 4] an der
Hardt und der Linie Monsheim-Neustadt der Pfalz. Eisenbahnen, einer der wohlhabendsten Orte der Pfalz, hat
(1890) 2807 E., darunter 290
Evan- gelische und 57 Israeliten, Post,
Telegraph,
[* 5] eine lath. und eine prot.
Kirche (1875), Latein-, höhere Mädchenschule, landwirtschaftliche Fortbildungs- schule,
Filiale der
Niederbronner Schwestern, reich dotiertes Hospital; bedeutenden
Wein- und Obstbau.
Einige der
Keller geboren zu den größten in
Deutsch- land. Der in günstigen
Lagen gewachsene Deides - heim er, ein edler,
weißer
Wein, ist nächst dein
For- ster der vorzüglichste der Pfälzer
Weine. Die besten
Lagen sind
Gram,
Kränzler,
Kalkofen
[* 6] und Kihelberg. De'ifizieren (lat.), vergöttern: De'ifikation, Vergötterung.
vsi Fratia. (lat.), s.
Gottes
Gnaden. Deiker,
Hans,
Maler, geb. zu Wetzlar,
[* 7] war anfangs als
Schüler von
Jakob
Becker
in
Frankfurt
[* 8] a. M. Vildnismalcr, trat dann in die Dienste
[* 9] des Fürsten zu
Solms-Vraunfels, auf dessen
Gütern er den
Wald und dessen Tierlebcn zum Gegenstände seiner
Studien machte. Er behandelte in
seinen Gemälden alle jagdbaren
Tiere des deut- schen
Waldes, zugleich mit feiner
Beobachtung des Landschaftlichen. 'Seit 1868 lcbt
Deïphobos
in Düsseldorf.
[* 10] - SeinBruder,
Karl
Friedrich Deïphobos
, geb. 3.April 1830 zu Wetzlar, schloß sich der gleichen
Kunstrich- tung an. Er war seit 1858
Schüler
Schirmers in
Karlsruhe
[* 11] und siedelte 1864 nach Düsseldorf über, wo er starb.
Auch er hat seine
Stoffe fast ausschließlich dem Leben des
Jägers und seincr
Tierwelt entnommen und mit großer Lebendigkeit
in Sauhatzen (ein
Bild, 1870, im Museum zu Köln),
[* 12] Hirschkämpfen u. s. w. dargestellt. voilspklia., eine
Gattung oerSchwärmer (s. d.). Deime, ein bei
Tapiau in 1 in Höhe vom Prc- gcl nach N. zum
Kurischen Haff abgehender
Arm, 41,5
km lang und 1,5 m tief, wurde 1405 durch den
Deutschen
Orden
[* 13] schiffbar gemacht. Deimos, in der griech.
Sage ein Dämon der
Furcht, gepaart mit Phöbos, dem Schrecken; sie gelten als die
Söhne und
Diener des Kriegsgottes
Ares.
[* 14] Deïphobos
heißt
auch der äußere Marsmond.
Demarchos, s. Dinarchus. Deinhard,
Karl
August, deutscher Viceadmiral, geb. zu
London,
[* 15] trat 1856 in die prcuh. Marine
ein, wurde 1808 Kapitänlieutenant, 1874 Korvettenkapitän. Als Kommandant der Krenzer- fregatte Vismarck
(1878-80) stellte er die Ruhe auf den
Samoa-Inseln her und fetzte
Malietoa 1. als König ein. 1880 zum Kapitän zur See beför-
dert, befehligte Deïphobos
später verschiedene
Panzerschiffe,
[* 16] wurde 1887
Konteradmiral und später
Inspecteur der 2. Marilie-Inspektion.
Als Ches des Kreuzerge- schwaders leitete er 1888 die
Blockade in Ostafrika; unter seinem
Befehl wurden
von den
Geschwader- mannschaften 10 siegreiche Landungsgefechte, sowie der
Sturm aufVagamojo ausgeführt. 1890 erhielt
Deïphobos
den Oberbefehl über die Manöver- flotte, 1891 wurde er Viceadmiral, 1892
Chef der Marinestation der Nordsee. Er starb in
Wilhelmshavcn. Deinhardstein, Joh. Ludw.,
Dramatiker, geb. zu
Wien,
[* 17] studierte daselbst die
Rechte, wurde
Aktuar beim Kriminalsenat, widmete sich dann klassischen
und ästhetischen
Studien und erhielt 1827 die Lehrkanzel der Ästhetik an der
The- resianischen Nittcrakademie in seiner
Vaterstadt. 1832-41 war er Vicedirektor des Hofburgtheaters, dann Referent für Cenfurfachen und 1829-49
Herausgeber der
Wiener «Jahrbücher der Litteratur». Er starb zu
Wien.
D.s zahlreiche Theaterstücke, meist ohne großen Poet. Gehalt und tiefere Charakteristik, gefielen durch ihre Gemütlich- keit, gefällige Sprache [* 18] und geschicktes bühnenge- rechtes Arrangement. Mit seinen «Künstlerdramen» (2 Bde., Lpz/i845) ward er der Begründer dieses Genre. Unter seinen in den «Gesammelten dramat. Werken» (7 Bde., ebd. 1848-57) enthaltenen Schau- spielen haben «Hans Sachs» (1829) und «Garrick in Bristol» (1832) den meisten Beifall gefunden.
Deilnt, ein neuer Sprengstoff der Fabrik Gries- heim bei Frankfurt a. M., besteht aus Pikrinsäure und Trinitrotoluol und eignet sich besonders zu Geschoßladungen. i^eine der Graien (s. d.). Demo Deinokrätes, s. Dinokrates. Deinsen, rückwärts gehen (vom Schiff). [* 19] vs inte^ro (lat.), von neuem. De'iökes (medisch Dayaukku), nach Herodot der Gründer der medischen Dynastie, die 150 Jahre (699-550) Medien regiert baben soll, bis die Perser unter Cyrus der medischen Herrschaft ein Ende machten.
Der Aussage des Herodot gemäß machte Deïphobos
, des
Phraortes Sohn, sich unter seinen verwilderten und gesetzlosen
Landsleuten, die kurz vorher das assyr. Joch abgeschüttelt hatten, durch seine richterliche
Befähigung bekannt; diese benutzte er, sich zum König wählen zu lassen. Er schuf eine
Armee und baute die Hauptstadt Ekbatana
(s. d.), die er mit sieben
Mauern umgab. Er vnWoh sich dann in seinem
Palaste, führte höfifches Ceremoniell
ein und ließ
Recht sprechen durch
Befehle und Regeln, die er aufstellte. Er soll dann nach 53jäb- rigcr Regierung gestorben
sein und seinem
Sohne
Phraortes das
Reich hinterlassen haben.
Nach die- ser Angabe fällt feine Negierung von 699 bis 646 v. Chr.
In assyr.
Inschriften jedoch wird Dayaukku schon 715 v. Chr. als Häuptling eines kleinen
medischen
Stammes erwähnt, der gegen die Assyrer sich empörte, von ihnen gefangen genommen wurde, aber bald wieder (vor
713) die Herrfchaft in seinem Fürstentum erlangte. Der
Gründer des medischen
Reichs war nach einer
Inschrift
Asarhaddons nicht Deïphobos
, sondern Mamitiarsu; da aber Deïphobos der Ahnherr der spätern modischen
Dynastie war, und seine Kämpfe mit den Assyrern sich tief in das
Volks- bewußtsein eingeprägt hatten, wies die spätere
Sage ihm, mit Übergebung Mamitiarsus, die Einigung Mediens zu. -
Vgl. Prasck, Medien und das Haus des Kyarares (Berl. 1890).
Vsiopsia. ornHtrix 7^. ^., s.
Bärspinner. De'l'phöbe, die Tochter des
Glaukos, bei Virgi!
Name der cumäischen Sibylle (s. d.),
welche als die mit Sehergabe erfüllte Priesterin des
Apollo und der
Trivia in einer bei dem Apollotempcl in der Nähe von
Cumä gelegenen
Höhle ihren Sitz hatte. Durch eine andere
Höhle beim Avcrnussee führte sie den Ancas
in die Unterwelt. Deïphobos
soll dem König
Tar- quinius die Sibyllinischen
Bücher verkauft haben. De'iphobos, ein Sohn des Priamos
und der
Hekabe, war nächst
Hektor einer der tapfersten Tro- janer und wurde nach dem
Tode des
Paris
[* 20] Gatte der Helena. Sein
Haus wurde bei der Eroberung von
Troja
[* 21] zuerst von Menelaos
[* 22] und Odysseus auf- gesucht, er selbst von ersterm getötet. Nach
Virgil
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