eine wilde, vom obern Tessin
durchbrauste, von der
Gotthardbahn durchschnittene Felsschlucht
im schweizer. Kanton Tessin,
[* 2] 948 m ü. M., vereinigt mit den
schauerlichen Felsbildungen der
Via mala das liebliche
Bild eines grünen Bergstroms und der Alpenflora.
grande,Weiler und bis 1848 Zollstätte im Bezirk Livinen des schweiz. Kantons Tessin,
4½ km nordwestlich von Faido, in 948 m
Höhe, rechts des Ticino an der Gottdardstraße, 45 m unter der Brücke
[* 3] der Gotthardbahn, da wo der Monte-Piottino
oder
Platifer das Livinenthal quer durchsetzt und in eine obere nordisch-alpine und eine untere Stufe mit südl. Vegetation
teilt. Nach dem Orte wird auch die großartig wilde Schlucht, welche der Ticino unterhalb Dazio grande durch die Gneisfelsen des Piottino
gebrochen hat, benannt. In zahlreichen Wasserfällen und Stromschnellen, mit einem Gefälle von etwa 200 m
auf 3 km Flußlänge, durchfließt der Ticino die enge von kahlen, senkrechten Felswänden eingeschlossene Spalte. Die Gotthardstraße,
welche teils in den Fels gesprengt, teils auf hohen Stützmauern ruhend, die Schlucht durchzieht, überschreitet dreimal auf
hochgewölbten Brücken
[* 4] den schäumenden Fluß. Die Gotthardbahn überwindet den Engpaß durch die beiden
Kehrtunnel von Freggio (1557 m lang) und Prato (1556 m lang) und sechs kleinere Tunnel,
[* 5] mit einer Gesamtlänge von 4296 m.